8: Phylogenese: Stammesentwicklung
Phylogenese: Stammesentwicklung
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{trautner} 'H M Trautner' (1992) : Entwicklungspsychologie
9: Anthropogenese: Menschheitsentwicklung
Anthropogenese: Menschheitsentwicklung
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{trautner} 'H M Trautner' (1992) : Entwicklungspsychologie
10: Ontogenese: Individualentwicklung
Ontogenese: Individualentwicklung
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{trautner} 'H M Trautner' (1992) : Entwicklungspsychologie
11: Annahmen zu Kontexteinflüssen
*[ [Kontexte sind miteinander verknüpft und multidimensional] [Kontexte verändern sich mit dem Alter] [Kontexte und genetische Prädispositionen einer Person beeinflussen sich wechselseitig] [Der Einfluss, den ein Kontext auf eine Person ausübt, wird durch die Bedeutung bestimmt, die sie ihm beimisst.] ]*
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{kipsy} 'Franz Petermann' (2002) : Lehrbuch der klinischen Kinderpsychologie und -psychotherapie
48: Kompetenz ist der Schlüssel zur Innovation
»Kompetenz ist der Schlüssel zur Innovation: Sie ist Voraussetzung, neue Sach- und Dienstleistungen, Materialien und Verfahren zu entwickeln und in wirtschaftliche Erfolge umzusetzen. Die Kompetenzen der Führungs- und Fachkräfte bestimmen die Innovationsfähigkeit von Unternehmen in zwei Richtungen: *[ [Als limitierender Faktor begrenzen sie die Unternehmensentwicklung, wenn Kompetenzdefizite die Diffusion neuer Techniken oder Erschließung neuer Märkte behindern;] [als initiierender Faktor erschließen sie neue Möglichkeiten auch außerhalb der traditionellen Unternehmensentwicklung.] ]*«
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{kompetenzentwicklungInnovation}
84: Das traditionelle Entwicklungskonzept
Entwicklung meint: *[ [eine Veränderungsreihe mit mehreren Schritten;] [in Richtung auf einen höherwertigen Endzustand;] [die Abfolge der Entwicklungsschritte ist unumkehrbar;] [Entwicklung ist eine qualitativ-strukturelle Transformation;] [frühere Veränderungen sind Voraussetzung für spätere;] [Entwicklungsveränderungen sind mit dem Alter korreliert;] [Entwicklungsveränderungen sind universell.] ]* Die zwei Kernannahmen des Konzepts: *[ [Entwicklung ist eine geordnete Transformation] [Entwicklung ist Entfaltung eines inneren Bauplans] ]*
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{oerter} '' (2002) : Entwicklungspsychologie: Ein Lehrbuch
85: Eine traditionelle Entwicklungsdefinition
Entwicklung ist „eine nach immanenten Gesetzen (d.h. einem Bauplan) sich vollziehende fortschreitende (d.h. unumkehrbare, irreversible) Veränderung eines ganzheitlichen Gebildes, die sich als Differenzierung (Ausgliederung) einander unähnlicher Teilgebilde bei zunehmender Strukturierung (d.h. gefügehafter Ordnung) und funktionaler Zentralisierung (d.h. Unterordnung der Funktionen und Glieder unter beherrschende Ordnung) darstellt“.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{remplein} 'Heinz Remplein' (1957) : Die seelische Entwicklung des Menschen im Kindes- und Jugendalter.
86: Probleme und kritische Punkte des traditionellen Entwicklungskonzepts
Probleme und kritische Punkte *[ [Das traditionelle Entwicklungskonzept ist viel zu eng,] [Veränderungsreihen empirisch schwierig zu belegen,] [in seiner Annahme einer Entwicklung zu einem höheren Niveau einschränkend,] [problematisch, weil er auf der Konzeption eines End- und Reifezustandes beruht,] [auch fragwürdig, weil eine Beschränkung auf qualitative Veränderungen impliziert ist und zudem] [sehr einschränkend, weil er Universalität annimmt.] ]* Das traditionelle Entwicklungskonzept *[ [entspricht einem organismischen Entwicklungsmodell] [ist zu eng für eine differenzielle Entwicklungspsychologie] [ist zu wenig sensibel für kulturelle Einflüss] ]*
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{oerter} '' (2002) : Entwicklungspsychologie: Ein Lehrbuch
87: Lernen
Lernen bezieht sich auf Veränderungen im Verhalten und auf das Verhaltenspotenzial eines Individuums hinsichtlich einer Situation, die auf wiederholten Erfahrungen in dieser Situation beruhen. Dabei wird vorausgesetzt, dass diese Veränderungen nicht auf angeborenen Reaktionstendenzen, Reifung und vorübergehenden Zuständen wie Ermüdung, Trunkenheit etc. zurückgeführt werden können. *[ [Lernen bezeichnet die zeitlich kurzen, oft vorübergehenden Veränderungen, während Entwicklung die langfristigen Veränderungen umfasst.] [Lernprozesse können einerseits Entwicklungsveränderungen auslösen, andererseits ermöglichen Entwicklungsveränderungen neuartige Lernprozesse.] [Die Quelle der Veränderungen beim Lernen liegen mehrheitlich in der Umwelt (exogene Steuerung des Verhaltens), weshalb Lernen der klassische Gegenbegriff zu Reifung (endogene Steuerung der Entwicklung) ist.] ]*
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{trautner} 'H M Trautner' (1992) : Entwicklungspsychologie
173: Piagets entwicklungspsychologische Arbeiten
Piagets entwicklungspsychologische Arbeiten sind, entgegen ihrer Rezeption, kein Selbstzweck, sondern dienen dem Ziel, eine Erkenntnistheorie aufzubauen. Piaget will Erkenntnis wissenschaftlich untersuchen und erklären. Zu verstehen, wie wissenschaftliche Begriffe und Strukturen -- oder deren Vorläufer -- in der Entwicklung des Kindes entstehen, ist dabei nur ein Mittel; andere sind die Erklärung der Phylogenese des Menschen und der Geschichte der Wissenschaften. Piaget nennt seinen erkenntnistheoretischen Ansatz entsprechend eine ›Embryologie der Vernunft‹ oder eine ›Embryologie des Geistes‹.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
174: epigenetisches Konzept von Entwicklung
Auch Piagets Ansatz liegt ein epigenetisches Konzept von Entwicklung zugrunde: In der geistigen Entwicklung gibt es echte Neuheiten, und es ist entscheidend, das schöpferische Moment, das diese neuen Verhaltens- und Erkenntnismöglichkeiten hervorbringt, zu verstehen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
175: wissenschaftliche Erkenntnis als Entwicklung
Auch wissenschaftliche Erkenntnis ist ein Erzeugnis von Entwicklung. Nicht anders als die Erkenntnisstrukturen des Kindes werden auch ihre Grundstrukturen in genetischen Prozessen schrittweise aufgebaut. Piaget geht zudem davon aus, dass solche Entwicklungsprozesse weder einen bestimmbaren Anfang noch ein definiertes Ende haben, sondern Teil einer unabschließbaren Reihe sind, die rückwärts über die Entstehung der Art homo sapiens und die Entstehung der Lebendigen bis in die Geschichte des materiellen Universums zurückverfolgt werden muss und sich in Zukunft in der Weiterentwicklung der Wissenschaften unbegrenzt fortsetzen wird.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
176: Aufbau der Erkenntnis bei Piaget
Piaget beschreibt und erklärt Verhalten und Erkennen des Kindes anhand allgemeiner Formen. Er versucht also, Erkenntnis nicht über ihre Inhalte, sondern anhand ihres inneren Aufbaus zu erfassen, nicht zu beschrieben was die besonderen Inhalte des Weltverständnisses des Säuglings, des Kindes, Jugendlichen und Erwachsenen sind, sondern in welchen Formen sich dieses Erkennen organisiert, um verschiedene Formen miteinander zu vergleichen und zu hierarchisieren.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
177: Vorstellungsschema, Handlungsschema, Strukturen
Das Vorstellungsschema ist eine vereinfachte, statische Repräsentation eines Gegenstandes oder einer Handlung. Ein Handlungsschema ist ein überdauerndes, wiederholbares und koordiniertes Verhaltensmuster einer Logik. Strukturen im engeren und für die genetische Epistemologie bedeutsamen Sinne schließlich beziehen sich auf Verhalten, sind jedoch komplexer als Handlungsschemata und müssen zusätzliche Bedingungen erfüllen. Von einer Struktur spricht Piaget nur dann, wenn ihr nicht beliebige Verhaltensweisen, sondern Operationen zu grunde liegen - verinnerlichte, in Systeme eingefügte, reversible Handlungen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
178: Wahrnehmung
Wahrnehmung organisiert, wie Täuschungen zeigen, äußere Ereignisse mithilfe vorhandener Wahrnehmungsschemata. Auch konkrete und formale Operationen ordnen ihre Gegenstände ihren eigenen Möglichkeiten unter und erfassen sie in Abhängigkeit von diesen Möglichkeiten.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
179: Epistemologie und Kybernetik
Die Kybernetik behandelt nur so genannte determinierte Maschinen, deren Ablauf prinzipiell vorherbestimmt ist, wohingegen für Piagets epigenetischen Ansatz das Auftreten neuer Möglichkeiten eine Zentrale Bedeutung hat und deswegen im Zentrum stehen muss. Dass kybernetische Autoregulation als automatisch gedacht werden muss, schränkt zudem die spontane subjektive Aktivität ein. Auch Piaget nennt Funktionen wie Assimilation und Akkomodation, Äquilibration und Abstraktion ›Mechanismen‹, deutet sie aber stets als aktive, nichtautomatische Leistungen des Menschen. Überträgt man schließlich die These, dass kybernetische Maschinen informational geschlossen sind oder nur ganz bestimmte, im Horhinein definierte Informationen und Informationskanäle zulassen, auf den Bereich der geistigen Strukturen, so zerreißt dies den Bezug des Verhaltens und Erkennens auf Realität.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung
248: Rekapitulationshypothese
Piaget setzte also auf die damals noch für gültig erachtete »Rekapitulationshypothese« von Ernst Haeckel, wonach während der frühen Entwicklung des Einzelwesens (Ontogenese) Entwicklungen während der Stammesgeschichte (Phylogenese) noch einmal durchlaufen werden. Als Piaget in einem Interview einmal gefragt wurde, ob er sich aus dem Studium von Kindern tatsächlich Aufschlüsse über die vorgeschichtliche Intelligenzentwicklung des Menschen erhoffte, erwiderte er: »Ja, selbstverständlich [...] Ich mache, was Biologen tun. Wenn ihnen die phylogenetische Abfolge nicht mehr zugänglich ist, studieren sie die Ontogenese«.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{mietzel:paed_psy}
249: Piaget: Strukturen
Bei der Kennzeichnung der Assimilationsprozesse wurde davon ausgegangen, daß beim Menschen etwas vorhanden ist, in das neue Informationen einzuordnen bzw. zu assimilieren sind. Ebenso muß etwas existieren, das sich den Erfahrungen entsprechend verändert. Dieses »Etwas« bezeichnet Piaget als Schema. Bei diesen Schemata handelt es sich um grundlegende Wissenseinheiten, durch die vorausgegangene Erfahrungen geordnet werden und die den Verständnisrahmen für zukünftige Erfahrungen bereitstellen. Piaget war davon überzeugt, daß Kinder ihre Schemata durch ihre Interaktionen mit der Umwelt »konstruieren«. Man hat Schemata mit Karteikarten verglichen, denen sich jeweils entnehmen läßt, was eintreffende Reize bedeuten und wie auf sie zu reagieren ist.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{mietzel:paed_psy}
250: Schemata und Struktur
Sämtliche Schemata eines Menschen sowie die zwischen ihnen bestehenden Beziehungen bilden die jeweilige Struktur. So wie verschiedene Teile des menschlichen Auges (Pupille, Netzhaut usw.) zusammenwirken und somit insgesamt eine Struktur darstellen, durch die der Mensch eine wesentliche Voraussetzung zur visuellen Wahrnehmung erhält, gibt es kognitive Strukturen, die dem Menschen das Wissen und Denken ermöglichen. Schemata verändern sich infolge der ablaufenden Akkommodationsprozesse: Sie differenzieren sich und treten in komplizierte Beziehungen zueinander. Dies ermöglicht eine insgesamt wirkungsvollere Auseinandersetzung mit der Umwelt. In dem Maße, wie sich Schemata infolge der ablaufenden Akkommodationsprozesse verändern, sich also z. B. differenzieren und in kompliziertere Beziehungen zueinander treten – was insgesamt eine wirkungsvollere Auseinandersetzung mit der Umwelt ermöglicht –, entwickeln sich entsprechend höhere Strukturniveaus.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{mietzel:paed_psy}
251: Schemata und Struktur
Sämtliche Schemata eines Menschen sowie die zwischen ihnen bestehenden Beziehungen bilden die jeweilige Struktur. So wie verschiedene Teile des menschlichen Auges (Pupille, Netzhaut usw.) zusammenwirken und somit insgesamt eine Struktur darstellen, durch die der Mensch eine wesentliche Voraussetzung zur visuellen Wahrnehmung erhält, gibt es kognitive Strukturen, die dem Menschen das Wissen und Denken ermöglichen. Schemata verändern sich infolge der ablaufenden Akkommodationsprozesse: Sie differenzieren sich und treten in komplizierte Beziehungen zueinander. Dies ermöglicht eine insgesamt wirkungsvollere Auseinandersetzung mit der Umwelt. In dem Maße, wie sich Schemata infolge der ablaufenden Akkommodationsprozesse verändern, sich also z. B. differenzieren und in kompliziertere Beziehungen zueinander treten – was insgesamt eine wirkungsvollere Auseinandersetzung mit der Umwelt ermöglicht –, entwickeln sich entsprechend höhere Strukturniveaus.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{mietzel:paed_psy}
274: Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen
Unter Kompetenzen verstehen wir Dispositionen zur Selbstorganisation, also Selbstorganisationsdispositionen.
Dispositionen sind die bis zu einem bestimmten Handlungszeitpunkt entwickelten inneren Voraussetzungen zur Regulation der Tätigkeit. Damit umfassen Dispositionen nicht nur individuelle Anlagen sondern vor allem Entwicklungsresultate. Selbstorganisiert ist jedes Handeln in offenen Problem- und Entscheidungssituationen, in komplexen oft chaotischen Systemen, wie sie uns in Wirtschaft und Politik, aber auch im Alltag ständig begegnen. Eben deshalb sind Kompetenzen unerlässlich für das Handeln in der Risikogesellschaft.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
275: Kompetenzen und Qualifikationen
Es gibt keine Kompetenzen ohne physische oder geistige Fertigkeiten, ohne Wissen, ohne Qualifikationen. Fertigkeiten, Wissen, Qualifikationen sind jedoch keine Garanten für Kompetenzen. Es gibt deshalb hoch qualifizierte Inkompetente. Kompetenzen sind mehr, sind etwas anderes. Sie enthalten konstituitiv interiosierte Regeln, Werte und Normen als Kompetenzkerne.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
276: Fertigkeiten
Fertigkeiten bezeichnen durch Übung automatisierte Komponenten von Tätigkeiten, meist auf sensumotorischen Gebiet, unter geringer Bewusstseinskontrolle, in stereotypen beruflichen Anforderungsbereichen, auch im kognitiven Bereich [...]. Fertigkeiten haben das individuelle Verhalten, den psychophysischen Tätigkeits und Handlungsprozess als Ganzes im Blick. Sie sind handlungszentriert. [...] Der Erwerb einer Fertigkeit ist nicht ausschließlich von Begabungen und Talenten abhängig, sondern auch von Übung, von anderen bereits erlernten Fertigkeiten, von Kenntnissen und Erfahrungen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
277: Fähigkeiten
Fähigkeiten bezeichnen verfestigte Systeme verallgemeinerter psychophysischer Handlungsprozesse einschließlich der zur Ausführung einer Tätigkeit oder Handlung erforderlichen inneren physischen Bedingungen und der lebensgeschichtlich unter bestimmten Anlagevoraussetzungen erworbenen Eigenschaften, die den Tätigkeits- und Handlungsvollzug steuern.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
278: Qualifikation
Qualifikationen bezeichnen klar zu umreißende Komplexe von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, über die Personen bei der Ausübung beruflicher Tätigkeit verfügen müssen, um anforderungsorientiert handeln zu können. Sie sind handlungszentriert und in der Regel so eindeutig zu fassen, dass sie in Zertifzierungsprozeduren außerhalb der Arbeitsprozesse überprüft werden können.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
279: Lerngestaltung in Datennetzen
1[ [Welche Vorschläge machen Lerntheorien dazu, wie man das Lernen und Arbeiten in einer Gruppe unterstützen kann?] [Welche Kommunikations- und Arbeitsprozesse lassen sich beim gemeinsamen Arbeiten beobachten und und wie steht es um das Wohlergehen der Gruppe?] [Wie können die Wissenskommunikation und das gemeinsame Lernen und Arbeiten durch die Gestaltung von Aufgaben für die Gruppe unterstützt werden?] [Welche Aussagen machen Theorien der medienvermittelten Kommunikation zur Eignung unterschiedlicher Kommunikationsumgebungen für das gemeinsame Lernen und Arbeiten?] [Welche Kommunikationsmöglichkeiten sollen bereitsgestellt werden, um bestimmte Prozesse des Wissensaustausches und des gemeinsamen Arbeitens zu ermöglichen?] ]1
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Paechter:Datennetzen} 'Manuela Paechter and Karin Schweizer' () : Wissenskommunikation und kollaboratives Lernen in Datennetzen
333: Die allgemeinste Bestimmung von Werten
Die allgemeinste Bestimmung von Werten
Werte sind Bezeichnungen dafür, was aus verschiedenen Gründen aus der Wirklichkeit hervorgehoben wird und als wünschenswert und notwendig für den auftritt, der die Wertung vornimmt, sei es ein Individuum, eine Gesellschaftsgruppe oder eine Institution, die einzelne Individuen oder Gruppen repräsentiert. Werte sind damit stets das geistig-symbolische Resultat von Wertungsprozessen (= Wertungen), also Wertungsresultate.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
334: Die Struktur von Werten
Die Struktur von Werten
Sie verknüpft das Beziehungsfeld Subjekt der Wertung, Objekt der Wertung, Grundlagen der Wertung (wozu auch alle Kenntnisse und bisherigen Werte gehören) und Maßstäbe der Wertung mit Prädikaten zu Wertaussagen
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
335: Die Fülle von Werten
Wir knüpfen hier an die Feststellung an, jeder Mensch werte in nahezu jedem Augenblick seines Handelns und stellen fest, dass zu dieser Fülle alle sprachlich gefassten oder sprachlich fassbaren Wertungsresultate gehören, die explizit Empfindungen, Gefühle, Wünsche, Vermutungen, Zweifel, Befürchtungen, Hoffnungen, Bedürfnisse, Interessen, Einstellungen, Meinungen, Haltungen, Ansichten, Überzeugungen, Vorurteile, Ablehnungen usw. enthalten. Sie können von einzelnen Menschen oder Menschengruppen (Individuen, Familien, Arbeitsgruppen, Gemeinschaften, Schichten, Klassen, Völker, Nationen, Staaten usw.) hervorgebracht werden und sich z.B. auf die Wertung von Genuss (hedonistische Werte), Nützlichkeit (utilitaristische Werte), Schönheit (ästhetische Werte), Moral (ethisch-moralische Werte), Politik (politisch-weltanschauliche Werte) usw. beziehen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
336: Die grundlegende Funktion von Werten
Die grundlegende Funktion von Werten
Sie besteht in der Ermöglichung von Handeln in einer unüberschaubaren, hochkomplexen, selbstorganisativen Welt. Die Zukunft ist objektiv offen. Von ihr sind unter keinen Umständen vollständige Kenntnisse zu gewinnen. Werte ermöglichen ein Handeln unter der daraus resultierenden prinzipiellen erkenntnismäßigen Unsicherheit. Sie ›überbrücken‹ oder ersetzen fehlende Kenntnisse, schließen die Lücke zwischen Kenntnissen einerseits und dem Handeln andererseits. Sie haben zuweilen den Charakter extrapolativen Scheinwissens, abergläubischer Gewissheit. Das reicht bis zum Glauben als bewertetem Nichtwissen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
337: Die systemische Erklärung von Werten
Werte können besonders gut von den heute breit anerkannten Selbstorganisationstheorien, dem Konstruktivismus und der Synergetik, beschrieben werden. Die Synergetik fasst Werte als Ordnungsparameter (Ordner) individuellen und sozialen Handelns unter der dargelegten prinzipiellen kognitiven Unsicherheit.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
338: meaningful learning as deep understanding of the material
We define meaningful learning as deep understanding of the material, which includes attending to important aspects of the presented material, mentally organizing it into a coherent cognitive structure, and integrating it with relevant existing knowledge. Meaningful learning is reflected in the ability to apply what was taught to new situations, so we measure learning outcomes by using problem-solving transfer tests
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Mayer:Load} 'Mayer, Richard E. and Moreno, Roxana' (2003) : {Nine Ways to Reduce Cognitive Load in Multimedia Learning}
339: meaningful learning - a mental model
In our research, meaningful learning involves the construction of a mental model of how a causal system works. In addition to asking whether learners can recall what was presented in a lesson (i.e., retention test), we also ask them to solve novel problems using the presented material (i.e., transfer test). All the results reported in this article are based on problem-solving transfer performance.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Mayer:Load} 'Mayer, Richard E. and Moreno, Roxana' (2003) : {Nine Ways to Reduce Cognitive Load in Multimedia Learning}
340: Meaningful learning - cognitive processing
Meaningful learning requires that the learner engage in substantial cognitive processing during learning, but the learner’s capacity for cognitive processing is severely limited. Instructional designers have come to recognize the need for multimedia instruction that is sensitive to cognitive load (...). A central challenge facing designers of multimedia instruction is the potential for cognitive overload—in which the learner’s intended cognitive processing exceeds the learner’s available cognitive capacity.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Mayer:Load} 'Mayer, Richard E. and Moreno, Roxana' (2003) : {Nine Ways to Reduce Cognitive Load in Multimedia Learning}
341: cognitive load - dual channel, limited capacity, active processing
We begin with three assumptions about how the human mind works based on research in cognitive science—the dual channel assumption, the limited capacity assumption, and the active processing assumption. (...) First, the human information-processing system consists of two separate channels—an auditory/verbal channel for processing auditory input and verbal representations and a visual/pictorial channel for processing visual input and pictorial representations. The dual-channel assumption is a central feature of Paivio’s (1986) dual-coding theory and Baddeley’s (1998) theory of working memory, although all theorists do not characterize the subsystems exactly the same way (Mayer, 2001). Second, each channel in the human information-processing system has limited capacity—only a limited amount of cognitive processing can take place in the verbal channel at any one time, and only a limited amount of cognitive processing can take place in the visual channel at any one time. This is the central assumption of Chandler and Sweller’s (1991; Sweller, 1999) cognitive load theory and Baddeley’s (1998) working memory theory. Third, meaningful learning requires a substantial amount of cognitive processing to take place in the verbal and visual channels. This is the central assumption of Wittrock’s (1989) generative-learning theory and Mayer’s (1999, 2002) selecting–organizing–integrating theory of active learning. These processes include paying attention to the presented material, mentally organizing the presented material into a coherent structure, and integrating the presented material with existing knowledge.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Mayer:Load} 'Mayer, Richard E. and Moreno, Roxana' (2003) : {Nine Ways to Reduce Cognitive Load in Multimedia Learning}
366: Emotionen und Gefühle
Emotionen stellen einfach strukturierte Gefühle dar, die Umweltereignisse und Objekte, also Erfahrungen und Wahrnehmungen des Menschen erst einmal in einer ganz bestimmten Art bewerten; Sie geben den Dingen um uns herum sozusagen ihre Bedeutung für uns und unsere innere Bedürfnislage. [...] Wir benutzen die Anschauung, Gefühle seien nicht identisch mit Emotionen, sondern bezeichnen das subjektive Erleben in emotionalen Zuständen, bezeichnen psychophysische Zustände.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
367: Komponenten von Emotionen
Emotionen bewerten Zustände und Ereignisse, sie erzeugen Handlungsbereitschaft, positiv bewertete Zustände und Ereignisse herbeizuführen, sie werden vom Handelnden erlebt, zuweilen mit heftigen körperlichen Begleiterscheinungen. Komponenten von Emotionen sind die kognitive (Reizbewertung), die neurophysiologische (Systemregulation), die motivationale (Handlungsvorbereitung), die ausdrucksbezogene (Kommunikation) die gefühlsbezogene (Kontroll-) Komponente. Die Motivation spielt hier also eine Rolle als eigene, zentrale Komponente, während Emotionen Motivationen grundieren und Handlungsbereitschaft initiieren.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Erpenbeck:Kompetenzentw} 'John Erpenbeck and Werner Sauter' (2007) : Kompetenzentwicklung im Netz
368: virtuelle Identitätsarbeit
Im Informationszeitalter ergibt sich die Möglichkeit virtueller Identitätsarbeit. Im Kontext von Lern-und Entwicklungsprozessen der Subjekte (Subjektentwicklung) rücken damit virtuell gestützte Identitätsbildungsprozesse als Teil von Subjektbildung in den Fokus wissenschaftlicher Reflexion. Im konkreten Kontext designbasierter Didaktik muss darauf bezogen reflektiert werden, inwiefern und unter welchen Bedingungen insbesondere auch die Nachnutzungsphase digitaler Lernbausteine, durch virtuelle Identitätsarbeit und Selbstwirksamkeitserfahrung, einen Beitrag zur Subjektentwicklung leistet.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{diezemann2017designbasierte} 'Diezemann, Eckart and Schäfer, Markus' (2017) : Designbasierte Didaktik und Subjektentwicklung--theoretische Reflexion zum Unterrichtsprojekt KFZ4me. de
369: Phasen im Designprozess: Einstiegsphase
In der Einstiegsphase sollen grundsätzlich die sensorischen, kognitiven und motorischen Funktionen auf die Erreichung eines definierten Zielzustandes gerichtet und Intentionalität erzeugt werden. Im Rahmen der Lernfeldorientierung geschieht dies z.B. dadurch, dass ein Praxisproblem thematisiert wird. Das designbasierte didaktische Konzept zu dieser beispielhaften Lernsituation nimmt das Unterrichtselement Problemorientierter Einstieg auf.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{diezemann2017designbasierte} 'Diezemann, Eckart and Schäfer, Markus' (2017) : Designbasierte Didaktik und Subjektentwicklung--theoretische Reflexion zum Unterrichtsprojekt KFZ4me. de
370: Phasen im Designprozess: Planungsphase
In der Planungsphase wird die Vorgehensweise im Lernprozess diskutiert. Die Planungsphase bringt dabei einen Arbeitsplan hervor, der in erster Linie Orientierung schaffen soll. Diskutiert, dokumentiert und entschieden werden z.B.: *[ [die Aktionsformen des Lehrens und Lernens] [die Materialien zur Informationsbeschaffung] [die Zuständigkeiten und Sozialformen] [die Differenzierungen, die Über- und Unterforderung vermeiden sollen] [der Zeitplan und die Phasierung] [die Nutzung sächlicher Ressourcen [das Präsentationsformat bzw. das Produkt] [etc.] ]*
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{diezemann2017designbasierte} 'Diezemann, Eckart and Schäfer, Markus' (2017) : Designbasierte Didaktik und Subjektentwicklung--theoretische Reflexion zum Unterrichtsprojekt KFZ4me. de
371: Phasen im Designprozess: Entwicklungsphase
Die Entwicklungsphase steht für eine vertiefte kreative Auseinandersetzung mit den exemplarischen Inhalten (Defiziterfahrungen) über mediale und/oder textbezogene Gestaltungsarbeit. Die Phase wird eng moderiert und integriert eine intensive sprachliche Auseinandersetzung mit dem exemplarischen Inhalt. [...] Im Ergebnis liefert die Entwicklungsphase zum einen digitale Artefakte in Form von Grafiken, PowerPoint-Präsentationen, Filmen etc. Zum anderen entsteht ein Drehbuch. Dieses Drehbuch enthält den Fachtext, der die digitalen Artefakte später zu einem auditiven multimedialen Lernbaustein macht. Das Drehbuch dokumentiert den Lernprozess, macht ihn überprüfbar und wird mit Blick auf Kompetenzentwicklungsprozesse ausgewertet.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{diezemann2017designbasierte} 'Diezemann, Eckart and Schäfer, Markus' (2017) : Designbasierte Didaktik und Subjektentwicklung--theoretische Reflexion zum Unterrichtsprojekt KFZ4me. de
372: Phasen im Designprozess: Produktion
Mittels verbaler Auseinandersetzung werden die digitalen Artefakte (Bilder, PowerPoint- Präsentationen etc.) aus der Entwicklungsphase in der Produktionsphase in einen auditiven Lernbaustein überführt. Die Lernbausteine werden dazu z.B. in einem speziellen Aufnahmeraum mittels Autorensystem [...] aufgezeichnet. Im Gegensatz zu einem improvisierten Real-Video handelt es sich hier um einen Screencast. Ein Screencast ist eine Video-Aufzeichnung, die die Abläufe bei der Verwendung von Software, hier einer speziellen Power-Point-Präsentation, am Computer-Bildschirm dokumentiert. Im speziellen Fall werden die Abläufe über den Audio-Kommentar (Drehbuchtext) begleitet. Der Text erscheint über die Teleprompter-Funktion und wird mehr oder weniger frei abgelesen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{diezemann2017designbasierte} 'Diezemann, Eckart and Schäfer, Markus' (2017) : Designbasierte Didaktik und Subjektentwicklung--theoretische Reflexion zum Unterrichtsprojekt KFZ4me. de
373: Lerntransfer
Transfer bezeichnet die kontinuierliche Anwendung der im Lernfeld erworbenen Inhalte im Funktionsfeld. Dabei generalisiert der Teilnehmer die erlernten Inhalte, entscheidet über deren Anwendung und führt die Anwendung im Funktionsfeld aus.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Gnefkow:Lerntransfer} 'Thomas Gnefkow' (2008) : Lerntransfer in der betrieblichen Weiterbildung
374: Lernerfolg / Lerntransfer / Transferpotential
Der Lernerfolg bezeichnet einen Zustand, der durch Zuwachs an Wissen und/oder Fähigkeiten des Teilnehmers im Lernfeld erreicht wird. Er bildet das Transferpotential und ist damit Voraussetzung des Transfererfolgs.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Gnefkow:Lerntransfer} 'Thomas Gnefkow' (2008) : Lerntransfer in der betrieblichen Weiterbildung
375: Transfererfolg / Lerntransfer
Der Transfererfolg bezeichnet einen Zustand, in dem die Lernziele der Weiterbildung realisiert wurden und in Form einer Verhaltensänderung des Teilnehmers im Funktionsfeld kontinuierliche Anwendung finden.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Gnefkow:Lerntransfer} 'Thomas Gnefkow' (2008) : Lerntransfer in der betrieblichen Weiterbildung
376: Transferdeterminante
Eine Transferdeterminante steht in kausaler Beziehung zum Transfererfolg. Die Veränderung der Ausprägung einer Transferdeterminante zieht eine Veränderung des Transfererfolgs nach sich. Die verschiedenen Transferdeterminanten sind gegeneinander klar abgrenzbar und in ihrer Summe bestimmen sie den Erfolg des Lern- und Transferprozesses betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Gnefkow:Lerntransfer} 'Thomas Gnefkow' (2008) : Lerntransfer in der betrieblichen Weiterbildung
377: Transfersicherung
Transfersicherung ist die systematische Beeinflussung der Transferdeterminanten durch Anpassung von Subdeterminanten im Lern- und Funktionsfeld zur Förderung des Transfererfolgs. Sie basiert auf einer systematischen Evaluation und resultiert in einer aktiven Einwirkung verschiedener Akteure auf den Lern- und Transferprozess.
Entwicklungspsychologie; Phylogenese; ;
{Gnefkow:Lerntransfer} 'Thomas Gnefkow' (2008) : Lerntransfer in der betrieblichen Weiterbildung