46: Bedingungen/Variablen im Experiment
Die vom Experimentator (abgekürzt: E) variierten Bedingungen bezeichnet man als die unabhängigen Variablen (UVn) oder Faktoren des Experiments. Im einfachsten Fall liegt eine unabhängige Variable (UV) mit zwei Ausprägungen vor. Diese Ausprägungen werden auch Modalitäten, Stufen oder (Behandlungs- bzw. Treatment-) Bedingungen genannt, oft auch nur kurz Treatments.
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{hager:experimente_psy} 'Willi Hager and Rainer Westermann' (1983) : Planung und Auswertung von Experimenten
60: Nominalskala
Bei der sog. Nominalskala wird nur eine umkehrbar eindeutige Zuordnung der beobachteten Objekte in den Klassen gefordert. Deren Bezeichnung durch Zahlen ist willkürlich und beliebig transformierbar, soweit dabei keine Klassen zusammengelegt oder auseinandergezogen werden. Beispiele für eine ,,Nominalskalierung“ sind etwa Postleitzahlen, Telefonnummern oder die Kennzeichnung von Fußballspielern mit Nummern auf dem Rücken.
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik
61: Ordinal- oder Rangskala
»Bei der Ordinal- oder Rangskala wird die größer/kleiner-Relation der Zahlen mitbenutzt; zulässig sind alle Transformationen, bei denen die Rangordnung erhalten bleibt, also alle monotonen Transformationen. Dabei ist zwar sichergestellt, daß einer größeren Zahl auch eine stärkere Ausprägung der dadurch repräsentierten Eigenschaft des Objekts entspricht, aber keineswegs, ob etwa beispielsweise den gleichen Abständen 3 - 2 = 2 - 1 zwischen den Zahlen 1,2 und 3 auch gleiche Unterschiede in der Ausprägung der dadurch repräsentierten Eigenschaft der Objekte entsprechen.«
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik
62: Skalenniveau
Ziel des Forschers ist es in der Regel, ein möglichst hohes Skalenniveau zu erreichen, um in seinen Aussagen über die durch die Zahlen abgebildeten Objekte möglichst viele Relationen der Zahlen benutzen zu können.
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik
63: Intervallskala;Verhältnisskala
Dies ist jedoch bei der Intervallskala sichergestellt, der nächst höheren in der Hierarchie der Skalen. Hier kann man Aussagen über Abstände zwischen den abgebildeten Objekten machen. Das Fullerton/Cattell-Prinzip beispielsweise, das Distanzen zwischen Reizen durch die relative Häufigkeit ihrer Beobachtung definiert, legt eine solche Intervallskala fest. Die aufgrund von Intervallskalen gemachten Aussagen über die Objekte sind invariant gegenüber linearen Transformationen der die Objekte repräsentierenden Zahlen.
Da der Nullpunkt einer solchen Intervall-Skala nicht festgelegt ist, können aufgrund dieser Zuordnungen immer noch keine Aussagen über Verhältnisse gemacht werden (wie z.B. ,, doppelt so stark ausgeprägt“ o.ä.). Dies ist erst bei der Verhältnisskala der Fall, bei der nur proportionale Transformationen zulässig sind.
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik
64: absolute Skala
Bei der absoluten Skala schließlich sind gar keine Transformationen mehr zulässig; dafür können dann auch alle Eigenschaften und Relationen der Zahlen zu Aussagen über die repräsentierten Objekte herangezogen werden.
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik
65: Erkenntnisgewinn in der klassischen Statistik
In der sog. klassischen Statistik [...] haben wir es mit folgender Vorgehensweise bei der Gewinnung oder Bestätigung neuer Erkenntnisse zu tun:
Der Forscher hat zunächst eine Hypothese, eine Aussage, die in bestimmter Weise seine Vorstellung von dem beobachteten Sachverhalt widerspiegelt oder abbildet. Es ist dabei formal zunächst unerheblich, woher diese Hypothese kommt; wichtig ist hier nur, daß sie eine Aussage über einen Sachverhalt macht, dessen Beobachtung unter den gegenwärtigen Bedingungen der Untersuchung prinzipiell möglich sein müßte.
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik
93: Variationskoeffizent
Einheitenlos, Vergleichbarkeit unterschiedlicher Streuungen\\ \begin{equation}K=\sqrt{\frac{S\sp{2}\sb{x}}{\overline{x}^2}}= \sqrt{\frac{1}{n-1}\sum\limits_{i=1}{n}(\frac{x_i}{\overline{x}}-1)^2} \end{equation}
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
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94: Z-Transformation
\begin{equation}z_i=\frac{x_i-\overline{x}}{S_x}\end{equation} \begin{equation}\overline{z}=\sum\limits_{i=1}{n}\frac{x_i-\overline{x}}{S_x}=0 \end{equation} \begin{equation}S_z=1\end{equation}
$ $\begin{align} F(x) &= \frac 1{\sigma \cdot \sqrt{2\pi}} \cdot \int_{-\infty}^x \mathrm e^{-\frac 12 \cdot \left( \frac{t-\mu}{\sigma}\right)^2} \mathrm dt\ &= \frac 1{\sigma \cdot \sqrt{2\pi}} \cdot \int_{\frac{-\infty-\mu}\sigma}^{\frac{x-\mu}\sigma} \mathrm e^{-\frac 12 u^2} \mathrm du \cdot \sigma\ &= \frac 1{\sqrt{2\pi}} \cdot \int_{-\infty}^{\frac{x-\mu}\sigma} \mathrm e^{-\frac 12 u^2} \mathrm du\ &= \Phi \left(\frac{x-\mu}{\sigma}\right) \end{align}$ $
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
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95: empirische Kovarianz
Maßzahl für den Zusammenhang zweier statistischer Merkmale
\begin{equation} S\sb{xy}=\frac{1}{n-1} \sum\limits_{i=1}{n}[(x_i-\overline{x})(y_i-\overline{y})] \end{equation}
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
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96: empirischer Korrelationskoeffizient
Maß für den Grad der linearen Abhängigkeit \begin{equation} r\sb{xy}=\frac{S\sb{xy}}{S_xS_y} \end{equation}
Korrelationsmatrix \begin{equation} \begin{matrix} & v_1 & v_2 & v_3 & v_4 \ v_1 & 1 & r\sb{v_1 v_2} & r\sb{v_1 v_3} & r\sb{v_1 v_4}\ v_2 & r\sb{v_2 v_1} & 1 & r\sb{v_2 v_3} &r\sb{v_2 v_4}\ v_3 & r\sb{v_3 v_1} & r\sb{v_3 v_2} & 1 & r\sb{v_3 v_4}\ v_4 & r\sb{v_4 v_2} & r\sb{v_4 v_3} & r\sb{v_2 v_4} & 1\ \end{matrix}\ \end{equation}
\begin{equation} r\sb{v_n v_m} = r\sb{v_m v_n} \end{equation}
\begin{equation} r\sb{v_n v_n} = 1 \end{equation}
Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;
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