177: Vorstellungsschema, Handlungsschema, Strukturen

Das Vorstellungsschema ist eine vereinfachte, statische Repräsentation eines Gegenstandes oder einer Handlung. Ein Handlungsschema ist ein überdauerndes, wiederholbares und koordiniertes Verhaltensmuster einer Logik. Strukturen im engeren und für die genetische Epistemologie bedeutsamen Sinne schließlich beziehen sich auf Verhalten, sind jedoch komplexer als Handlungsschemata und müssen zusätzliche Bedingungen erfüllen. Von einer Struktur spricht Piaget nur dann, wenn ihr nicht beliebige Verhaltensweisen, sondern Operationen zu grunde liegen - verinnerlichte, in Systeme eingefügte, reversible Handlungen.

Entwicklungspsychologie; Epistemologie!genetische; Erkenntnis; Entwicklung; Piaget; Vorstellungsschema; Handlungsschema; Strukturen;

{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung

190: Genese als rational aufklärbare Vorstufen von Strukturen

Unter Genese sind die rational aufklärbaren Vorstufen von Strukturen zu verstehen, die erklärbaren Vorbedingungen von Erkenntnis, die phylogenetische Evolution und psychogenetische Entwicklung von Begriffen und Strukturen, welche den Gegenstand von Piagets Untersuchungen bilden. Geschichte hingegene umfasst all diejenigen historischen Bedingungen, die sich dieser Erfolgseschichte nicht fügen. Piaget genetisiert die Erkenntnistheorie, aber er wehrt sich dagegen, in ihr eine historische Perspektive einzunehmen.

Entwicklungspsychologie; Epistemologie!genetische; Erkenntnis; Entwicklung; Piaget; Vorstellungsschema; Handlungsschema; Strukturen;

{piaget} 'Ingrid Scharlau' (2007) : Jean Piaget zur Einführung