203: Tun und Erkennen

Jedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

204: Beobachter

Alles Gesagte ist von jemandem gesagt.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

205: Erkennen

Erkennen ist effektive Handlung, das heißt, operationale Effektivität im Existenzbereich des Lebewesens.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

206: Unterscheidung

Das Aufzeigen eines Wesens, Objektes, einer Sache oder Einheit ist mit einem Akt der Unterscheidung verbunden, der das Aufgezeigte von einem Hintergrund unterscheidet und damit von diesem trennt. Immer wenn wir auf etwas implizit oder explizit Bezug nehmen, haben wir ein Unterscheidungskriterium festgelegt, das das Kennzeichen dessen, von dem wir gerade sprechen, und seine Eigenschaften als Wesen, Einheit, oder Objekt spezifiziert. Es ist eine ganz alltägliche Situtation und nicht etwa eine besondere Situation, in der wir uns andauernd und notwendigerweise finden.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

207: Einheiten

Eine Einheit (Entität, Wesen, Objekt) ist durch einen Akt der Unterscheidung definiert. Anders herum: Immer dann, wenn wir in unseren Beschreibungen auf eine Einheit Bezug nehmen, implizieren wir eine Operation der Unterscheidung, die die Einheit definiert und möglich macht.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

208: Organisation;Struktur

Unter Organisation sind die Relationen zu verstehen, die zwischen den Bestandteilen von etwas gegeben sein müssen, damit es als Mitglied einer bestimmten Klasse erkannt wird. Unter der Struktur von etwas werden die Bestandteile der und die Relationen verstanden, die in konkreter Weise eine bestimmte Einheit konstitutieren und ihre Organisation verwirklichen.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

209: historisches Phänomen

Immer wenn in einem System ein Zustand als Modifikation eines früheren Zustandes auftaucht, haben wir es mit einem historischen Phänomen zu tun.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

210: struktureller Wandel, Ontogenese

Die Geschichte des strukturellen Wandels eines einzelnen Lebewesens ist seine Ontogenese, In dieser Geschichte beginnt jedes Lebewesen mit einer Anfangsstruktur, welche den Verlauf seiner Interaktionen bedingt und zugleich die Möglichkeit der strukturellen Veränderungen einschränkt, die durch diese Interaktionen in ihm ausgelöst werden.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

252: Anything said is said by an observer

Anything said is said by an observer. In his discourse the observer speaks to another observer, who could be himself; whatever applies to the one applies to the other as well. The observer is a human being, that is a living system, and whatever applies to living systems applies also to him.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Autopoiesis} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (1980) : Autopoiesis and Cognition

253: The observer is a living system

The observer is a living system and an understanding of cognition as a biological phenomenon must account for the observer and his role in it.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Autopoiesis} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (1980) : Autopoiesis and Cognition

254: Living systems are units of interactions

Living systems are units of interactions; they exist in an ambience. From a purely biological point of view they cannot be understood independently of that part of the ambience with which they interact: the niche; nor can the niche be defined of the living system that specifies it.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Autopoiesis} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (1980) : Autopoiesis and Cognition

255: machine as a unity

The relations that define a machine as a unity, and determine the dynamics of interactions and transformations which it may undergo as such a unity, constitute the organization of the machine. The actual relations which hold among the components which integrate a concrete machine in a given space, constitute its structure. The organization of a machine (or system) does not specify the properties of the components which realize the machine as a concrete system, it only specifies the relations which these must generate to constitute the machine or system as a unity. Therefore, the organization of a machine is independent of the properties of its components, which can be any, and a given machine can be realized in many different manners by many different kinds of components. In other words, although a given machine can be realized by many different structures, for it to constitute a concrete entity in a given space its actual components must be defined in that space, and have the properties which allow them to generate the relations to which define it.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Maturana:Autopoiesis} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (1980) : Autopoiesis and Cognition

257: wohl-definierte und schlecht-definierte Systeme

In der kybernetischen Forschung unterscheidet man wohl-definierte und schlecht-definierte Systeme. Wohldefinierte Systeme sind dadurch gekennzeichnet, daß alle möglichen Übergänge zwischen den verschiedenen Zuständen, die sie einnehmen können, bekannt sind; daß die Wahrscheinlichkeit dieser Übergänge bekannt ist; und daß sich weder die Übergänge noch die Zustände in Abhängigkeit von der Zeit ändern. Heinz von Foerster würde von einer trivialen Maschine sprechen, die synthetisch determiniert, analytisch determinierbar und historisch unabhängig ist. Schlechtdefinierte Systeme hingegen sind dadurch definiert (!), daß die möglichen Übergänge zwischen verschiedenen Zuständen unbekannt sind; daß die Wahrscheinlichkeit dieser Übergänge unbekannt ist; und daß sich sowohl die Übergänge als auch die Zustände und nicht zuletzt die Wahrscheinlichkeit der Übergänge und Zustände in Abhängigkeit von der Zeit ändern. Heinz von Foerster würde von nichttrivialen Maschinen sprechen, die synthetisch determiniert, aber analytisch undeterminierbar und historisch abhängig sind.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{baecker:orgsys} '' (2005) : Organisation als System

263: Vertrauen im weitesten Sinne

Vertrauen im weitesten Sinne eines Zutrauens zu eigenene Erwartungen ist ein elementarer Tatbestand des sozialen Lebens. Der Mensch hat zwar in vielen Situationen die Wahl, ob er in bestimmten Hinsichten Vertrauen schenken will oder nicht. Ohne jegliches Vertrauen aber könnte er morgens sein Bett nicht verlassen. Unbestimmte Angst, lähmendes Entsetzen befielen ihn. Nicht einmal ein bestimmtes Mißtrauen könnte er formulieren und zur Grundlage defensiver Vorkehrungen machen; denn das würde voraussetzen, daß er in anderen Hinsichten vertraut. Alles wäre möglich. Solche eine unvermittelte Konfrontierung mit der äußersten Komplexität der Welt hält kein Mensch aus.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

264: die Welt als Ganzes

Denn die Welt als Ganzes, der Universalhorizont allen menschlichen Erlebens, ist nur unter dem Gesichtspunkt ihrer äußersten Komplexität ein mögliches Problem. Sie ist kein System, weil sie keine Grenzen hat. Sie ist ohne Umwelt, daher nicht bedrohbar. Selbst radikale Umwandlungen ihrer Engergieform sind nur als Geschehen in der Welt vorstellbar. Einzig in ihrer Relation zum Identischen-in-der-Welt gibt die Welt als solche ein Problem auf, und zwar durch ihre raum-zeitlich sich entfaltende Komplexität, durch die unübersehbare Fülle ihrer Wirklichkeiten und ihrer Möglichkeiten, die eine sichere Einstellung des einzelnen auf die Welt ausschließt. Unfaßbare Komplexität ist die Innenansicht der Welt, der Problemaspekt, den sie Systemen darbietet, die sich in der Welt erhalten wollen.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

265: Vertrauen in einer allgemeineren Theoriesprache

[...] Vertrauen wird, psychologisch gesehen, aus völlig verschiedenen Gründen erwiesen bzw. verweigert; und vertrauen ist in jedem Falle eine soziale Beziehung, die eigenen Gesetzlichkeiten unterliegt. Vertrauen bildet sich in einem Interaktionsfeld, das sowohl durch psychische als auch durch soziale Systembildungen beeinflußt wird und keiner von ihnen exklusiv zugeordnet werden kann. Deshalb müssen wir in eine allgemeinere Theoriesprache ausweichen, die die Begriffe System, Umwelt, Funktion und Komplexität so abstrakt verwendet, daß sie sowohl psychologisch als auch soziologisch interpretierbar sind.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

266: Komplexität

Der Begriff Komplexität muß deshalb sehr abstrakt definiert werden. Das kann geschehen im Hinblick auf eine Differenz von System und Umwelt schlechthin und im Hinblick auf das Aktualisierungspotential von Systemen. Er bezeichnet die Zahl der Möglichkeiten, die durch Systembildung ermöglicht werden. Er impliziert, daß Bedingungen (und somit Grenzen) der Möglichkeit angebbar sind, daß also Welt konstituiert ist, und zugleich daß die Welt mehr Möglichkeiten zuläßt, als Wirklichkeit werden können und in diesem Sinne »offen« strukturiert ist. Unter einem Gesichtswinkel läßt sich diese Beziehung von Welt und System als Überforderung sehen und als Bestandsgefährdung problematisieren. Das ist die Betrachtungsweise der funktionalistischen Systemtheorie. In entgegengesetzter Perspektive erscheint dasselbe Verhältnis als Aufbau einer »höheren« Ordnung von geringerer Komplexität durch Systembildung in der Welt und läßt sich als Selektionsleistung problematisieren. Das ist die Betrachtungsweise der kybernetischen Systemtheorie.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

267: Der Mensch und sein Bewusstsein der Komplexität

Für jede Art realer Systeme in der Welt, und seien es physische oder biologische Einheiten, Steine, Pflanzen oder Tiere, ist die Welt übermäßig komplex: Sie enthält mehr Möglichkeiten als die, auf die das System sich erhaltend reagieren kann. Ein System stellt sich auf eine selektiv »konstituierte« Umwelt ein und zerbricht an etwaigen Diskrepanzen zwischen Umwelt und Welt. Dem Menschen allein wird jedoch die Komplexität der Welt selbst und damit auch die Selektivität seiner Umwelt bewußt und dadurch Bezugsproblem seiner Selbsterhaltung. Er kann Welt, kann bloße Möglichkeiten, kann sein Nichtiwssen thematisch erfassen und sich selbst erkennen als jemanden, der entscheiden muß. Beides, Weltentwurf und eigene Identität, wird ihm zum Bestandteil seiner eigenen Systemstruktur und zur Verhaltensgrundlage dadurch, daß er andere Menschen erlebt, die jeweils aktuell erleben, was für ihn nur Möglichkeit ist, ihm also Welt vermitteln, und die zugleich ihn als Objekt identifizieren, so daß er ihre Sichtweite übernehmen und sich selbst identifizieren kann.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

280: Komplexität

Man nennt etwas ›komplex‹, wenn zu viel miteinander auf zu überraschende, das heißt unberechenbare Weise zusammenhängt. [...] Oder man nennt etwas komplex, wenn man sich über die Tiefendimension von Problemen verständigen will. Komplexität ist dann eine Herausforderung an Entscheidungsverfahren, die im Hinblick auf das komplexe Problem nicht einfach sein dürfen und im Hinblick auf die Möglichkeit von Entscheidungen nicht zu komplex.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität

281: Einfachheit

Einfachheit ist der traditionelle Gegenbegriff zur Komplexität. Und Vereinfachung, Verschlankung, Verknappung, Verkürzung sind die traditionellen Zielwerte eines Managements und einer Managementberatung, die es immer wieder neu mit wuchernden Organisationsstrukturen, wachsenden Produktpaletten, überflüssigen Rücksichten und langatmigen Entscheidungsverfahren zu tun bekommen.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität

282: Komplexitätsreduktion

Wir haben es also mit einer Paradoxie zu tun: Jede Vereinfachung steigert Komplexität, und zwar eine Komplexität, die nicht irgendwo anfällt, sondern genau da, wo vereinfacht wurde. Die Komplexität steigt schon deswegen, weil es Möglichkeiten der Vereinfachung gibt, die es immer noch erlauben mit ihr umzugehen. Das Einfache ist nicht der Gegenbegriff zum Komplexen, sondern ein Moment der zur Steigerung der Komplexität beitragenden Komplexitätsbewältigung.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität

283: Was ist Komplexität?

Von der Komplexität eines Systems spricht man, wenn es eine grosse Anzahl von Elementen aufweist, die in einer grossen Zahl von Beziehungen zueinander stehen können, die verschiedenartig sind und deren Zahl von Verschiedenartigkeit zeitlichen Schwankungen unterworfen sind. Komplexität bedeutet, dass nur selektive Verknüpfungen zwischen den Elementen eines Systems unmöglich sind. Das System setzt sich selbst unter einen Selektionszwang. Die Selektionen sind kontingent, das heißt, auch anders möglich. Was jeweils möglich ist, hängt stark von den jeweils vorangegangenen Zuständen ab. Komplexität ist reduzierbar und steigerbar. Durch den Doppelprozeß der Reduktion und Steigerung setzt sich ein System von seiner Umwelt. Die Umwelt limitiert Möglichkeiten der Reduktion und Steigerung. Wie immer ein System seine Komplexität reduziert und steigert, es bleibt an die Umwelt strukturell gekoppelt. Diese strukturelle Kopplung etwa über den Austausch von Materie und Energie, über Kommunikation, über die Teilnahme an Welt ist die Stabilitätsbedingung des Systems.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität

284: Arten der Komplexität

Wie äußert sich Komplexität? Man kann sachliche, soziale, zeitliche und operative Komplexität voneinander unterscheiden. Sachliche Komplexität betrifft die Vielzahl und Vielfalt der Elemente eines Systems, die selektiv aufeinander einwirken. Soziale Komplexität betrifft die Unüberschaubarkeit eines sozialen Systems, wenn sich unterschiedliche Rollen und Positionen ausdifferenzieren, eine interne Arbeitsteilung herausbildet, spezialisierte, das heißt beschränkte Problemlösungsfähigkeiten entstehen und der Grad der Umweltabhängigkeit einzelner Rollen und Personen variiert. Zeitliche Komplexität spielt dann eine Rolle, wenn Zukunft eine Rolle zu spielen beginnt, wenn Erwartungen, Befüchtungen, Hoffnungen, Versprechungen als zusätzliche Rückkopplungsschleifen zwischen den Systemelementen wirksam werden und virtuelle Ereignisse relevant werden. Man unterscheidet Strukturen, die sich gleichbleiben (sollen), von Prozessen, die einen Anfang und ein Ende haben (sollen). Operative Komplexität ist als die Summe der sachlichen, sozialen und zeitlichen Komplexität gleichzeitig die Bedeutung dafür, daß Komplexität überhaupt möglich ist. Operative Komplexität bedeutet, dass sich ein System von Umweltreizen abkoppelt, seine Reaktionen verzögert und in die Reaktionsverzögerung eine Rückfrage an die eigenen Zustände hineinbaut. Das System wird nicht-trivial: Es reagiert anders als erwartet. Hyperkomplexität ist dann gegeben, wenn unter den Beschreibungen, die ein System von sich selbst anfertigt, mindestens eine ist, die das System als komplex beschreibt.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität

285: organisierte Komplexität

Wo findet man Komplexität? Überall. Warren Weaver hat als die Herausforderung an die Natur- und Sozialwissenschaften der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Entdeckung beschrieben, dass sie es mit Phänomenen ›organisierter Komplexität‹ zu tun hat. Phänomene organisierter Komplexität sind weder einfach noch unorganisiert. Sie bestehen also nicht nur aus beliebig vielen aber homogenen und miteinander unverbundenen Variablen. Sie sind also weder durch einfache Gesetze noch durch statistische Wahrscheinlichkeitskalküle zu beschreiben.

Erkenntnis; Erkenntnistheorie; Kybernetik; Konstruktivismus; systemtheorie; evolution;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität