405: Medienkompetenz: Medienkritik

Wenn es so ist, daß die Informationsgesellschaft von heute zunehmend auf entsprechende Technologien (und deren Beherrschung) angewiesen ist, müssen diese technisch ermöglicht und wirtschaftlich stabil gemacht werden, bis hin zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Auf dieser Voraussetzung umfaßt ›Medienkompetenz‹ zum einen Medienkritik, und dies in dreifacher Weise: 1) Analytisch sollten problematische gesellschaftliche Prozesse (z.B. Konzentrations- bewegungen) angemessen erfaßt werden können. 2) Reflexiv sollte jeder Mensch in der Lage sein, das analytische Wissen auf sich selbst und sein Handeln anzuwenden. 3) Ethisch schließlich ist die Dimension, die analytisches Denken und reflexiven Rückbezug als sozial verantwortet abstimmt und definiert.

medienkompetenz,medienkompetenz!baacke,kompetenz,sicherheitskompetenz;

{baacke1996medienkompetenz} 'Baacke, Dieter' (1996) : Medienkompetenz -- Begrifflichkeit und sozialer Wandel

406: Medienkompetenz: Medien-Kunde

Neben die Medien-Kritik tritt sodann die Medien-Kunde, die das Wissen über heutige Mediensysteme umfaßt: 1) Die informative Dimension umfaßt klassische Wissensbestände (was ist ein ›duales Rundfunksystem‹, wie arbeiten Journalisten, welche Programmgenres gibt es, wie kann ich auswählen, wie kann ich einen Computer für meine Zwecke effektiv nutzen etc.). 2) Die instrumentell-qualifikatorische Dimension meint hingegen die Fähigkeit, die neuen Geräte auch bedienen zu können, also z.B. das Sich-Einarbeiten in die Handhabung einer Computer-Software, das Sich-Einloggen-Können in ein Netz etc.

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{baacke1996medienkompetenz} 'Baacke, Dieter' (1996) : Medienkompetenz -- Begrifflichkeit und sozialer Wandel

407: Medienkompetenz: Zielorientierung

Medien-Kritik und Medien-Kunde umfassen die Dimension der Vermittlung. Die Dimension der Zielorientierung liegt im Handeln der Menschen. Auch diese können wir doppelt ausfalten: 1) rezeptiv, anwenden (Programm-Nutzungskompetenz), 2) interaktiv, anbieten (auch antworten können, vom Tele-Banking bis zum Tele-Shopping oder zum Tele-Diskurs.

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{baacke1996medienkompetenz} 'Baacke, Dieter' (1996) : Medienkompetenz -- Begrifflichkeit und sozialer Wandel

408: Medienkompetenz: Medien-Gestaltung

Der vierte Bereich ist schließlich der der Medien-Gestaltung: Sie ist zu verstehen als 1) innovativ (Veränderungen, Weiterentwicklungen des Mediensystens) und als 2) kreativ (ästhetische Varianten, über die Grenzen der Kommunikationsroutine hinausgehen).

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{baacke1996medienkompetenz} 'Baacke, Dieter' (1996) : Medienkompetenz -- Begrifflichkeit und sozialer Wandel

409: ausdifferenzierte Medienkompetenz im Diskurs

Wollen wir die so vierfach ausdifferenzierte Medienkompetenz (Medien-Kritik, Medien-Kunde, Medien-Nutzung, Medien-Gestaltung) nicht subjektiv-individualistisch verkürzen, müssen wir ein Gestaltungsziel auf überindividueller, eher gesellschaftlicher Ebene ‚anpeilen‘, nämlich den‚ Diskurs der Informationsgesellschaft‘. Ein solcher Diskurs würde alle wirtschaftlichen, technischen, sozialen, kulturellen und ästhetischen Probleme einbeziehen, um so die ‚Medienkompetenz‘ auf dem laufenden zu halten. Ein weiteres Manko des Begriffes ‚Medienkompetenz‘ ist seine pädagogische Unspezifität. Schließlich verdankt er sich nicht dem pädagogischen Diskurs, wie etwa solche hier einwohnenden Leitbegriffe wie ‚Erziehung‘ oder ‚Bildung‘. ‚Medienkompetenz‘ gibt also nicht an, wie die eben beschriebene Dimensionierung des Konzepts praktisch, didaktisch oder methodisch zu organisieren und damit zu vermitteln sei.

medienkompetenz,medienkompetenz!baacke,kompetenz,sicherheitskompetenz;

{baacke1996medienkompetenz} 'Baacke, Dieter' (1996) : Medienkompetenz -- Begrifflichkeit und sozialer Wandel

410: Medienkompetenz als Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz:

Medienkompetenz als Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz: Sachkompetenz (tätigkeitsbezogene Qualifikationen): Zugriffswissen, um Medien bedienen zu können (Handbücher etc.); mediales Schlüsselwissen; Übertragungsfähigkeit, z.B. textuale Dekodierfähigkeit auf andere Medien (z.B. Film) Selbstkompetenz (persönlichkeitsbezogene Grundfähigkeiten): Bereitschaft, sich mit ‚neuen‘ Medien aktiv auseinanderzusetzen, hier besonders: Fähigkeit des Sich-selbst-Befähigens (Tietgens); Differenzierbarkeit zwischen Realität und Medienrealität; Fähigkeit einer reflexiven Medienrezeption; Reflexivität über die gesellschaftliche Rolle von Medien Sozialkompetenz (sozial ausgerichtete Fähigkeiten): Fähigkeit zur Reziprozität der Perspektiven zwischen Rezipient und Medienfigur; Integrationsfähigkeit von Medienkommunikation in soziale Netzwerke; Nutzungsfähigkeit der Medien als Mittel sozialer Kooperation; Berücksichtigung sozialer Konsequenzen des eigenen Medienhandelns [...] Fächert man also Medienkompetenz in die drei oben angeführten Kompetenzdimensionen auf, so bedeutet dies: Sachkompetenz ist die Fähigkeit, sich autonom die notwendigen Kenntnisse anzueignen, um mit unbekannten Medien und neuen Medieninhalten umgehen zu können. Auf der Performanzebene kann sich diese Sachkompetenz vielfältig realisieren. Das Studium eines Handbuchs, Beratungsgespräche beim Kauf oder die Teilnahme an Erwachsenenbildungskursen können Sachkenntnisse vermitteln. Selbstkompetenz spielt dabei eine wichtige Rolle, da erst die Fähigkeit des Sich-selbst-Befähigens (Tietgens) eine adäquate ‚Selbstrekrutierung‘ von medialem Sachwissen ermöglicht. Selbstrekrutierung meint dabei keineswegs nur autodidaktische Lernprozesse. Die Fähigkeit des Sich-selbst-Befähigens schließt auch ein, darüber entscheiden zu können, wann bei bestimmten Medien (z.B. bei bestimmten Computerprogrammen oder bei komplexen Tätigkeiten wie Videoschnitt) eine systematische Anleitung durch professionelle Lehrkräfte sinnvoll ist. Weiter sichert eine ausgebildete Ich-Stärke vor der Gefahr, es sich als Erwachsener nicht mehr zuzutrauen, neue Medien und Techniken zu erschließen. Sehr wichtig sind weiterhin Reflexivität und Selbstdistanz, um sich bei der Konfrontation mit einer komplizierten Medientechnologie, sei es ein Computerprogramm, ein Videogerät o.ä., ständig darüber zu vergewissern, welche Lernschritte und Mühen den eigenen Interessen dienen, das Medium später für sich selbst einzusetzen, und wann man der Faszination des Mediums verfällt und nur noch selbstbezüglich das Bedienen um des Bedienens willens erlernt. Sozialkompetenz umfaßt schließlich den Bereich der Medienkompetenz, der sich auf soziale Auswirkungen z.B. Neuer Medien bezieht und der Mediennutzung im Sinne sozialer Integration und Verständigung fördert. Gerade Neue Medien (z.B. Computernetze) regen wieder die alte Utopie einer Medienöffentlichkeit an, an der die Masse der Nutzer nicht nur als passive Rezipienten, sondern als aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer partizipieren.

medienkompetenz,medienkompetenz!baacke,kompetenz,sicherheitskompetenz;

{dewe1996medienkompetenz} 'Bernd Dewe and Uwe Sander' (1996) : Medienkompetenz und Erwachsenenbildung

103: Meinung

Meinung (lat. opinio, gr. doxa) heißt das Fürwahrhalten des Unbewiesenen. Das Meinen liefert also nur problematische Urteile über eine Sache. Es unterscheidet sich vom Glauben und Wissen nicht inhaltlich, sondern hinsichtlich des Grades der Überzeugung, den es ausdrückt. Die Meinung kann sich jeden Augenblick in Glauben oder auch Wissen verwandeln. Zu den Meinungen gehören auch die Konjekturen und Hypothesen. – Die öffentliche Meinung ist das Urteil, welches die Menge über etwas fällt. Da die Menge aber von beschränkter Urteilsfähigkeit ist, so darf man ihre Meinung nicht überschätzen, andrerseits aber auch nicht verachten, weil sie nicht ohne Einfluß ist.

Meinung; Glauben; Wissen; Hypothese; Konjekturen;

{wbphil} 'Friedrich Kirchner and Carl Michaelis' (1907) : Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe.

3: Mensch-Maschine-Kommunikation

Offensichtlich muß ein Verstehen in den meisten realen Situationen wechselseitig sein. Im Kontext der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine wollen wir, daß die Maschine uns versteht, damit sie etwas für uns tun kann, z.B. eine Frage beantworten, ein mathematisches Problem lösen oder ein Fahrzeug steuern, wobei wir wiederum hoffen, daß wir das Handeln der Maschine verstehen.

Heuristik; Problem; Weizenbaum; Kommunikation; Mensch-Maschine-Kommunikation;

{weizenbaum-macht} 'Joseph Weizenbaum' (2003) : Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

363: Kataloge von Schlüsselqualifikationen

Kataloge von Schlüsselqualifikationen enthalten etwa folgende Kategorien: Förderung der Fähigkeit zu lebenslangem Lernen und zum Wechsel sozialer Rollen, Distanzierung durch Theoretisierung, Kreativität, Relativierung, Verknüpfung von Theorie und Praxis, Technikverständnis, Interessenanalyse, gesellschaftswissenschaftliches Grundverständnis; Planungsfähigkeit; Befähigung zur Kommunikation, Dekodierungsfähigkeit; Fähigkeit hinzuzulernen, Zeit und Mittel einzuteilen, sich Ziele zu setzen, Fähigkeit zur Zusammenarbeit, zur Ausdauer, zur Konzentration, zur Genauigkeit, zur rationalen Austragung von Konflikten, zur Mitverantwortung, zur Verminderung von Entfremdung, Leistungsfreude.

Mertens; Didaktik; Schlüsselqualifikation; Bildung;

{Mertens:Schluessel} 'Dieter Mertens' (1974) : Schlüsselqualifikationen

364: Bildungsziele Schlüsselqualifikation

Alle derartigen Bildungsziel-Überlegungen sind gekennzeichnet durch die Ausgangshypothese, daß *[ [die Vermittlung spezialisierter Fertigkeiten gegenüber deren übergeordneten strukturellen Gemeinsamkeiten zurückzutreten habe (der spezialisierte Wissens- und Fertigkeitserwerb verlagert sich in das Training on the Job), und daß] [ein enumerativ-additives Bildungsverständnis (Fakten-, Instrumenten- und Methodenwissen) durch ein instrumentelles Bildungsverständnis (Zugriffswissen, know how to know) abzulösen ist.] ]* Die mentale Kapazität soll nicht mehr als Speicher von Faktenkenntnissen, sondern als Schaltzentrale für intelligente Reaktionen genutzt werden. Bildung bedeutet hier vor allem Befähigung zur Problembewältigung, Schulung ist Denkschulung.

Mertens; Didaktik; Schlüsselqualifikation; Bildung;

{Mertens:Schluessel} 'Dieter Mertens' (1974) : Schlüsselqualifikationen

365: Schlüsselqualifikationen sind

Schlüsselqualifikationen sind demnach solche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nicht unmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten, disparaten praktischen Tätigkeiten erbringen, sondern vielmehr a) die Eignung für eine große Zahl von Positionen und Funktionen als alternative Optionen zum gleichen Zeitpunkt, und b) die Eignung für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren) Änderungen von Anforderungen im Laufe des Lebens.

Mertens; Didaktik; Schlüsselqualifikation; Bildung;

{Mertens:Schluessel} 'Dieter Mertens' (1974) : Schlüsselqualifikationen

41: Beratungsorientierte Verfahren zum Kompetenzerwerb

»Beratungsorientierte Verfahren [...] stellen in besonderer Weise das Individuum in den Mittelpunkt.«

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{sokoentw} 'Uwe Peter Kanning' (2007) : Soziale Kompetenzen in der Personalentwicklung

42: Verhaltensorientierte Verfahren zum Kompetenzerwerb

Verhaltensorientierte Verfahren stellen »das direkte Training des Sozialverhaltens« in den Vordergrund.

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{sokoentw} 'Uwe Peter Kanning' (2007) : Soziale Kompetenzen in der Personalentwicklung

197: Psychologischer Test

Als Psychologischen Test bezeichnet man allgemein ein Verfahren,das Eigenschaften bzw. Merkmale von Personen, Personengruppen oder Organisationen erfassen kann.

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{lehmann:diagnostik} 'PD Dr. Wolfgang Lehmann' (2009) : Vorlesung Grundlagen der Diagnostik - Testtheorie und Testkonstruktion

198: Test

Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung.

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{lehmann:diagnostik} 'PD Dr. Wolfgang Lehmann' (2009) : Vorlesung Grundlagen der Diagnostik - Testtheorie und Testkonstruktion

199: Test

Ein psychodiagnostischer Testist ein wissenschaftlich entwickeltes und überprüftes Routineverfahren, bei dem in standardisierten Situationen Verhalten -provoziert durch definierte Anforderungen -registriert bzw. Verhaltensmerkmale von Personen bzw. Personengruppen erfasst werden, die als Indikatoren für bestimmte Eigenschaften, Zustände oder Beziehungen dienen sollen. Tests ermöglichen Klassifikationen, die an einer Gruppe vergleichbarer Personen gewonnen wurden bzw. die durch die Annäherung an ein Kriterium oder einen Idealwert bestimmt werden.

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{lehmann:diagnostik} 'PD Dr. Wolfgang Lehmann' (2009) : Vorlesung Grundlagen der Diagnostik - Testtheorie und Testkonstruktion

200: Objektivität

Das Ausmaß an Unabhängigkeit des Testergebnisses von der Person des Versuchsleiters. Objektivität ist gegeben, wenn das Testverfahren (Testunterlagen, Testdarbietung, Testauswertung und Testinterpretation) so genau festgelegt ist, dass die Testdurchführung unabhängig von Ort, Zeit, Testleiter und Auswerterdurchgeführt werden kann. Aspekte der Objektivität *[ [Durchführungsobjektivität] [Auswertungsobjektivität] [Interpretationsobjektivität] ]*

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{lehmann:diagnostik} 'PD Dr. Wolfgang Lehmann' (2009) : Vorlesung Grundlagen der Diagnostik - Testtheorie und Testkonstruktion

201: Objektivität: Durchführungsobjektivität

Hiermit ist das Ausmaß gemeint, in dem die Testergebnisse unabhängig von der Person des Versuchsleiters sind. Daraus folgt: Maximale Standardisierung der Testsituation und eine minimale soziale Interaktion zwischen Versuchsleiter und Testteilnehmer. Optimal, wenn Testperson die einzige Variationsquelle darstellt.

Coaching; Inkompetenz; Inkompetenz!soziale; Kompetenz!Ursachen; Kompetenz!soziale; Kompetenzerwerb; Kompetenzerwerb!beratungsorientiert; Kompetenzerwerb!verhaltensorientiert; Verhalten; Verhalten!unangemessenes; Verhaltensnormen;

{lehmann:diagnostik} 'PD Dr. Wolfgang Lehmann' (2009) : Vorlesung Grundlagen der Diagnostik - Testtheorie und Testkonstruktion

102: Realität

Realität (mlat. realitas v. lat. res) heißt Sachlichkeit, Wirklichkeit; Realität bedeutet in der Metaphysik das Dasein eines von uns Vorgestellten. In der Logik bezeichnet Realität soviel als Bejahung im Gegensatze zur Negation. Kant (1724-1804) stellt der objektiven Realität, d.h. der Beziehung einer Erkenntnis auf einen Gegenstand, die subjektive gegenüber, d.h. die Gültigkeit einer Erkenntnis für die menschliche Vernunft. Empirisch nennt er die Realität eines Gegenstandes, welcher unseren Sinnen gegeben ist, transscendental die eines solchen, dessen Begriff an sich selbst ein Sein in der Zeit anzeigt.

Realität; Metaphysik; Logik;

{wbphil} 'Friedrich Kirchner and Carl Michaelis' (1907) : Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe.

46: Bedingungen/Variablen im Experiment

Die vom Experimentator (abgekürzt: E) variierten Bedingungen bezeichnet man als die unabhängigen Variablen (UVn) oder Faktoren des Experiments. Im einfachsten Fall liegt eine unabhängige Variable (UV) mit zwei Ausprägungen vor. Diese Ausprägungen werden auch Modalitäten, Stufen oder (Behandlungs- bzw. Treatment-) Bedingungen genannt, oft auch nur kurz Treatments.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{hager:experimente_psy} 'Willi Hager and Rainer Westermann' (1983) : Planung und Auswertung von Experimenten

60: Nominalskala

Bei der sog. Nominalskala wird nur eine umkehrbar eindeutige Zuordnung der beobachteten Objekte in den Klassen gefordert. Deren Bezeichnung durch Zahlen ist willkürlich und beliebig transformierbar, soweit dabei keine Klassen zusammengelegt oder auseinandergezogen werden. Beispiele für eine ,,Nominalskalierung“ sind etwa Postleitzahlen, Telefonnummern oder die Kennzeichnung von Fußballspielern mit Nummern auf dem Rücken.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

61: Ordinal- oder Rangskala

»Bei der Ordinal- oder Rangskala wird die größer/kleiner-Relation der Zahlen mitbenutzt; zulässig sind alle Transformationen, bei denen die Rangordnung erhalten bleibt, also alle monotonen Transformationen. Dabei ist zwar sichergestellt, daß einer größeren Zahl auch eine stärkere Ausprägung der dadurch repräsentierten Eigenschaft des Objekts entspricht, aber keineswegs, ob etwa beispielsweise den gleichen Abständen 3 - 2 = 2 - 1 zwischen den Zahlen 1,2 und 3 auch gleiche Unterschiede in der Ausprägung der dadurch repräsentierten Eigenschaft der Objekte entsprechen.«

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

62: Skalenniveau

Ziel des Forschers ist es in der Regel, ein möglichst hohes Skalenniveau zu erreichen, um in seinen Aussagen über die durch die Zahlen abgebildeten Objekte möglichst viele Relationen der Zahlen benutzen zu können.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

63: Intervallskala;Verhältnisskala

Dies ist jedoch bei der Intervallskala sichergestellt, der nächst höheren in der Hierarchie der Skalen. Hier kann man Aussagen über Abstände zwischen den abgebildeten Objekten machen. Das Fullerton/Cattell-Prinzip beispielsweise, das Distanzen zwischen Reizen durch die relative Häufigkeit ihrer Beobachtung definiert, legt eine solche Intervallskala fest. Die aufgrund von Intervallskalen gemachten Aussagen über die Objekte sind invariant gegenüber linearen Transformationen der die Objekte repräsentierenden Zahlen.

Da der Nullpunkt einer solchen Intervall-Skala nicht festgelegt ist, können aufgrund dieser Zuordnungen immer noch keine Aussagen über Verhältnisse gemacht werden (wie z.B. ,, doppelt so stark ausgeprägt“ o.ä.). Dies ist erst bei der Verhältnisskala der Fall, bei der nur proportionale Transformationen zulässig sind.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

64: absolute Skala

Bei der absoluten Skala schließlich sind gar keine Transformationen mehr zulässig; dafür können dann auch alle Eigenschaften und Relationen der Zahlen zu Aussagen über die repräsentierten Objekte herangezogen werden.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

65: Erkenntnisgewinn in der klassischen Statistik

In der sog. klassischen Statistik [...] haben wir es mit folgender Vorgehensweise bei der Gewinnung oder Bestätigung neuer Erkenntnisse zu tun:

Der Forscher hat zunächst eine Hypothese, eine Aussage, die in bestimmter Weise seine Vorstellung von dem beobachteten Sachverhalt widerspiegelt oder abbildet. Es ist dabei formal zunächst unerheblich, woher diese Hypothese kommt; wichtig ist hier nur, daß sie eine Aussage über einen Sachverhalt macht, dessen Beobachtung unter den gegenwärtigen Bedingungen der Untersuchung prinzipiell möglich sein müßte.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

93: Variationskoeffizent

Einheitenlos, Vergleichbarkeit unterschiedlicher Streuungen\\ \begin{equation}K=\sqrt{\frac{S\sp{2}\sb{x}}{\overline{x}^2}}= \sqrt{\frac{1}{n-1}\sum\limits_{i=1}{n}(\frac{x_i}{\overline{x}}-1)^2} \end{equation}

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{} '' () :

94: Z-Transformation

\begin{equation}z_i=\frac{x_i-\overline{x}}{S_x}\end{equation} \begin{equation}\overline{z}=\sum\limits_{i=1}{n}\frac{x_i-\overline{x}}{S_x}=0 \end{equation} \begin{equation}S_z=1\end{equation}

$ $\begin{align} F(x) &= \frac 1{\sigma \cdot \sqrt{2\pi}} \cdot \int_{-\infty}^x \mathrm e^{-\frac 12 \cdot \left( \frac{t-\mu}{\sigma}\right)^2} \mathrm dt\ &= \frac 1{\sigma \cdot \sqrt{2\pi}} \cdot \int_{\frac{-\infty-\mu}\sigma}^{\frac{x-\mu}\sigma} \mathrm e^{-\frac 12 u^2} \mathrm du \cdot \sigma\ &= \frac 1{\sqrt{2\pi}} \cdot \int_{-\infty}^{\frac{x-\mu}\sigma} \mathrm e^{-\frac 12 u^2} \mathrm du\ &= \Phi \left(\frac{x-\mu}{\sigma}\right) \end{align}$ $

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{} '' () :

95: empirische Kovarianz

Maßzahl für den Zusammenhang zweier statistischer Merkmale

\begin{equation} S\sb{xy}=\frac{1}{n-1} \sum\limits_{i=1}{n}[(x_i-\overline{x})(y_i-\overline{y})] \end{equation}

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{} '' () :

96: empirischer Korrelationskoeffizient

Maß für den Grad der linearen Abhängigkeit \begin{equation} r\sb{xy}=\frac{S\sb{xy}}{S_xS_y} \end{equation}

Korrelationsmatrix \begin{equation} \begin{matrix} & v_1 & v_2 & v_3 & v_4 \ v_1 & 1 & r\sb{v_1 v_2} & r\sb{v_1 v_3} & r\sb{v_1 v_4}\ v_2 & r\sb{v_2 v_1} & 1 & r\sb{v_2 v_3} &r\sb{v_2 v_4}\ v_3 & r\sb{v_3 v_1} & r\sb{v_3 v_2} & 1 & r\sb{v_3 v_4}\ v_4 & r\sb{v_4 v_2} & r\sb{v_4 v_3} & r\sb{v_2 v_4} & 1\ \end{matrix}\ \end{equation}

\begin{equation} r\sb{v_n v_m} = r\sb{v_m v_n} \end{equation}

\begin{equation} r\sb{v_n v_n} = 1 \end{equation}

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{} '' () :

328: Methodenkompetenz

Methodenkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung zu zielgerichtetem, planmäßigem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen (zum Beispiel bei der Planung der Arbeitsschritte).

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{kmk:handreichung} '' (2007) : Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe

355: Unterrichtsmethoden

Unterrichtsmethoden sind die Formen und Verfahren, mit denen Lehrende und Lernende die sie umgebende natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit im Unterricht vermitteln und sich aneignen.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{Jank:Didaktik} 'Werner Jank and Hilbert Meyer' (2008) : Didaktische Modelle

381: Methode

Methoden [...] sind planmäßige Verfahren zur Erreichung bestimmter Ziele. Lehr-Lern-Methoden sind die Formen und Verfahren, in und mit denen sich Lehrende und Lernende die sie umgebende natürliche, soziale, berufliche und gesellschaftliche Wirklichkeit - meist unter institutionellen Rahmenbedingungen - aneignen.

Forschungsmethoden; Bedingungen; Variablen;

{Lehner:Didaktik} 'Martin Lehner' (2009) : Allgemeine Didaktik

328: Methodenkompetenz

Methodenkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung zu zielgerichtetem, planmäßigem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen (zum Beispiel bei der Planung der Arbeitsschritte).

Kompetenz; Lernfeld; Didaktik; Berufspädagogik; KMK; Methodenkompetenz;

{kmk:handreichung} '' (2007) : Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe

378: Möglichkeiten des Einstiegs

*[ [Ziele und Nutzen erläutern bzw. verarbeiten;] [Erfahrungen des Lernenden aufgreifen und daran anschließen;] [Fallbeispiel;] [Gelerntes wiederholen, z.B. Übung, Lernspiel, Murmelgruppen;] [Übersicht und Orientierung bieten, z.B. Schema, Struktur, Modell;] [»Aufhänger«, z.B. Presse-, Fernseh- oder Internet-Meldung;] [Aufbau des Lehr-Lern-Prozesses vorstellen.] ]*

Didaktik; Methodik;

{Lehner:Didaktik} 'Martin Lehner' (2009) : Allgemeine Didaktik

379: Moderne Medien in der Lehre

Bei den modernen Medien lassen sich unterscheiden: *[ [Modellierungssysteme und offene Simulationssysteme; Funktion: Erarbeiten und Verändern von Modellen; Simulieren zur Verifikation von Modellen; Planspiele; [...]] [Experimentierumgebungen und geschlossene Simulationssysteme; Funktion: Messwerterfassung und -auswertung, Simulation von Abläufen, Prozessdatenverarebitung [...]] [Lernspiele; Funktion: pädagogisch gestaltete, veränderbare Situationen; Vorwissen, logisches Denken, planvolles Handeln [...]] [Übungs- und Trainingsprogramme; Funktion: Aktivierung von Vorwissen, geführte Lernwege, individuelles Trainieren, automatisierendes Üben [...]] [Lernumgebungen; Funktion: Lernprogramme (geführte Lernwege, individuelles Lernen), offene Lernsysteme (hypermediale Datenbank, Protokolloption, Werkzeugoption) [...]] [Datenbestände; Funktion: themenbezogene Sammlungen, offline/online, Suchwerkzeuge; [...]] [Komunikations- und Kooperationsumgebungen; Funktion: Infrastruktur für synchrone Kommunikation und Kooperation; themenbezogen, betreut; [...]] [Werkzeuge; Funktion: themenunabhängig, Weiterverarbeitung, Gestaltung, Komunikation und Kooperation, Programmiersprachen; [...]] ]*

Didaktik; Methodik;

{Lehner:Didaktik} 'Martin Lehner' (2009) : Allgemeine Didaktik

380: Didaktische Reduktion

Didaktische Reduktion umschreibt eine zentrale Aufgabe von Didaktik: die Rückführung komplexer Sachverhalte auf ihre wesentlichen Elemente, um sie für Lernende überschaubar und begreifbar zu machen.

Didaktik; Methodik;

{Lehner:Didaktik} 'Martin Lehner' (2009) : Allgemeine Didaktik

381: Methode

Methoden [...] sind planmäßige Verfahren zur Erreichung bestimmter Ziele. Lehr-Lern-Methoden sind die Formen und Verfahren, in und mit denen sich Lehrende und Lernende die sie umgebende natürliche, soziale, berufliche und gesellschaftliche Wirklichkeit - meist unter institutionellen Rahmenbedingungen - aneignen.

Didaktik; Methodik;

{Lehner:Didaktik} 'Martin Lehner' (2009) : Allgemeine Didaktik

39: Bürokratieansatz: Akzeptanz der Herrschaft

Akzeptanz der Herrschaft *[ [menschliches Handeln ist interessengeleitet zur Deckung eigener ideeller oder materielle Interessen] [zweckrational: Ziel-Mittel-Einsatz] [*[regelgerechte Amtsführung sichert Einkommen]]* [wertrational: Eigenwert (Kultur, Sozialisation] [*[legitime Ordnung erfordert Gehorsam]]* [affektisch: durch Gefühle bestimmt] [*[Freude an der Arbeit (s. intrinsische Motivation)]]* [Tradition: gewohnheitsbestimmt] [Anerkennung der Tradition] ]* ]

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{wug1} 'Max Weber' (1947) : Wirtschaft und Gesellschaft

55: Bürokratieansatz: Kennzeichen

Kennzeichen: *[ [geschultes Personal verfügt über Fachwissen und erwirbt spezifisches Dienstwissen] [spezielle Sachmittel steigern Effizienz] [Amtsführung schützt vor Willkürakten] [zuverlässige Ordnung führt zu regelmäßigem, vorhersagbarem Verhalten führt zu Stabilität] [Arbeit ohne »Liebe und Enthusiasmus«] ]*

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{wug1} 'Max Weber' (1947) : Wirtschaft und Gesellschaft

56: Bürokratieansatz: Nachteile

Nachteile *[ [»Gehäuse der Hörigkeit«] [formale Herrschaft lässt Apparat tadellos funktionieren (vgl. Reichsbahn, Milgram, Zimbardo)] [schwierige Kontrolle, Fachmann weiß mehr als Nicht-Fachmann, Geheimhaltung durch Bürokraten] [keine Eigenverantwortung, eigene Ideen oder selbständige Entschlüsse] [Staat: Vorrang des Gesetzes und Vorbehalt des Gesetzes führt zu starren Gesetzen] ]*

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{wug1} 'Max Weber' (1947) : Wirtschaft und Gesellschaft