52: Modell der elaborierten Steuerung des Sozialverhaltens

1[ [Analyse der eigenen Situation:
Das Individuum müsse seine eigenen Ziele festlegen. Diese können kurzfristig oder langfristig sein und nebeneinander existieren. Daneben müssen neben den eigenen Zielen aber auch die Anforderungen der sozialen Umwelt beachtet werden. Dies führe zu einer komplexen Situation, denn oftmals seien die eigenen Ziele nicht deckungsgleich mit den Erwartungen der Umwelt. Oftmals seien nicht einmal die Erwartungen anderer Beteiligter deckungsgleich. Daher sei eine Abwägung bzw. Priorisierung der Ziele und Erwartungen notwendig.] [Analyse der Verhaltensoptionen:
Aufgrund der vorher festgelegten und priorisierten eigenen Ziele und den Anforderungen der Umwelt müssen die möglichen Verhaltensoptionen durchdacht werden.] [Umsetzung des ausgewählten Verhaltens:
In dieser Phase werden die vorher durchdachten Optionen durch konkrete Handlungen umgesetzt. Daher komme es hier darauf an, Kompetenzen konkret in Handlung umzuwandeln. Die Ausführung der Handlung kann hier an mangelnden Kompetenzen scheitern.] [Analyse der Konsequenzen:
Nach der Handlung müssen die Konsequenzen analysiert werden. Das heißt, der Soll-Zustand (Erreichung der Ziele) wird mit dem Ist-Zustand abgeglichen. Diese Phase kann je nach Zielart (kurzfristige vs. langfristige) entsprechend dauern. Sind bestimmte Ziele nicht erreicht würden, werden diese mit Schritt 1. beginnend neu untersucht und entsprechend nachgesteuert.] ]1

Sozialverhalten; Sozialverhalten!Steuerung; Kompetenz; Ziele; Verhalten;

{sokoentw} 'Uwe Peter Kanning' (2007) : Soziale Kompetenzen in der Personalentwicklung

53: Coaching

Coaching sei »gleichberechtigte, partnerschaftliche Zusammenarbeit eines Prozessberaters mit einem Klienten. Der Klient beauftrag den Berater ihm behilflich zu sein. [...] Die Klienten sollen durch die gemeinsame Arbeit an Klarheit, Handlungs- und Bewältigungskompetenz gewinnen. Coaching ist keine Wissenschaft, sondern eine handlungsorientierte hilfreiche Interaktion.«

Sozialverhalten; Sozialverhalten!Steuerung; Kompetenz; Ziele; Verhalten;

{migge} 'Björn Migge' (2005) : Handbuch Coaching und Beratung

52: Modell der elaborierten Steuerung des Sozialverhaltens

1[ [Analyse der eigenen Situation:
Das Individuum müsse seine eigenen Ziele festlegen. Diese können kurzfristig oder langfristig sein und nebeneinander existieren. Daneben müssen neben den eigenen Zielen aber auch die Anforderungen der sozialen Umwelt beachtet werden. Dies führe zu einer komplexen Situation, denn oftmals seien die eigenen Ziele nicht deckungsgleich mit den Erwartungen der Umwelt. Oftmals seien nicht einmal die Erwartungen anderer Beteiligter deckungsgleich. Daher sei eine Abwägung bzw. Priorisierung der Ziele und Erwartungen notwendig.] [Analyse der Verhaltensoptionen:
Aufgrund der vorher festgelegten und priorisierten eigenen Ziele und den Anforderungen der Umwelt müssen die möglichen Verhaltensoptionen durchdacht werden.] [Umsetzung des ausgewählten Verhaltens:
In dieser Phase werden die vorher durchdachten Optionen durch konkrete Handlungen umgesetzt. Daher komme es hier darauf an, Kompetenzen konkret in Handlung umzuwandeln. Die Ausführung der Handlung kann hier an mangelnden Kompetenzen scheitern.] [Analyse der Konsequenzen:
Nach der Handlung müssen die Konsequenzen analysiert werden. Das heißt, der Soll-Zustand (Erreichung der Ziele) wird mit dem Ist-Zustand abgeglichen. Diese Phase kann je nach Zielart (kurzfristige vs. langfristige) entsprechend dauern. Sind bestimmte Ziele nicht erreicht würden, werden diese mit Schritt 1. beginnend neu untersucht und entsprechend nachgesteuert.] ]1

Sozialverhalten; Sozialverhalten!Steuerung; Kompetenz; Ziele; Verhalten;

{sokoentw} 'Uwe Peter Kanning' (2007) : Soziale Kompetenzen in der Personalentwicklung

53: Coaching

Coaching sei »gleichberechtigte, partnerschaftliche Zusammenarbeit eines Prozessberaters mit einem Klienten. Der Klient beauftrag den Berater ihm behilflich zu sein. [...] Die Klienten sollen durch die gemeinsame Arbeit an Klarheit, Handlungs- und Bewältigungskompetenz gewinnen. Coaching ist keine Wissenschaft, sondern eine handlungsorientierte hilfreiche Interaktion.«

Sozialverhalten; Sozialverhalten!Steuerung; Kompetenz; Ziele; Verhalten;

{migge} 'Björn Migge' (2005) : Handbuch Coaching und Beratung

147: Flexibilität

Flexibilität bezeichnet zugleich die Fähigkeit des Baumes zum Nachgeben wie die, sich zu erholen, sowohl die Prüfung als auch die Wiederherstellung seiner Form. Im Idealfall sollte menschliches Verhalten dieselbe Dehnfestigkeit haben, sich wechselnden Umständen anpassen, ohne von ihnen gebrochen zu werden. Die heutige Gesellschaft sucht nach Wegen, die Übel der Routine durch die Schaffung flexiblerer Institutionen zu mildern. Die Verwirklichung der Flexibilität konzentriert sich jedoch vor allem auf die Kräfte, die die Menschen verbiegen.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

148: Flexibilität und Freiheit

In unserer Zeit aber hat die Ablehnung der bürokratischen Routine neue Macht- und Kontrollstrukturen ins Leben gerufen, die nichts mit Freiheit zu tun haben. Im modernen Gebrauch des Wortes »Flexibilität« verbirgt sich ein Machtsystem. Es besteht aus drei Elementen: dem diskontinuierlichen Umbau von Institutionen, der flexiblen Spezialisierung der Produktion und der Konzentration der Macht ohne Zentralisierung.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

149: Erfahrung der sich wandelnden Zeit

Diskontinuierlicher Umbau von Institutionen: Wirtschaftslehrbücher und -magazine tendieren heute dazu, Flexibilität mit der Bereitschaft zur Veränderung gleichzusetzen, aber in Wirklichkeit ist es eine Veränderung ganz besonderer Art. Wenn wir von Veränderung sprechen, nehmen wir eine Zeitmessung vor. Der Anthropologe Edmund Leach hat versucht, die Erfahrung der sich wandelnden Zeit in zwei Arten zu teilen; bei der einen wissen wir, das sich etwas wandelt, aber es scheint eine Kontinuität mit dem Vorausgehenden zu besitzen; bei der anderen tritt ein Bruch aufgrund von Handlungen ein, die unser Leben unwiderruflich verändern.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

150: Netzwerke und Hierarchien

Eckpfeiler des modernen Managements ist der Glaube, lockere Netzwerke seien offener für grundlegende Umstrukturierungen als die pyramidalen Hierarchien, welche die Ford-Ära bestimmten. Die Verbindung zwischen den Knotenpunkten ist loser; man kann einen Teil entfernen, ohne andere Teile zu zerstören, zumindest in der Theorie. Das System ist fragmentiert. hierin liegt die Gelegenheit zur Intervention. Gerade seine Inkohärenz lädt zu entschiedenem Handeln ein.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

151: Consulting und Umstrukturierungen

Viele Firmenchefs waren in den neunziger Jahren der festen Überzeugung, daß eine große Organisation nur in der hochbezahlten Phantasiewelt der Consultingsbüros eine neue Strategie entwerfen, sich daraufhin verschlanken und umorganisieren und dann mit Volldampf den neuen Plan verwirklichen könne.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

152: Institutionelle Veränderungen

Institutionelle Veränderungen folgen nicht mehr einem vorgegebenen Pfad, sondern bewegen sich in verschiedene, oft aneinander widersprechende Richtungen: beispielsweise wird eine profitable Einheit plötzlich verkauft, doch ein paar Jahre später versucht die Mutterfirma, wieder in das Geschäft einzusteigen, in dem sie erfolgreich Geld verdiente, bevor sie mit ihrem Umbau begann.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

153: Entlassungswellen und deren Auswirkungen

Die AMA fand heraus, daß wiederholte Entlassungswellen zu »niedrigeren Gewinnen und sinkender Produktivität der Arbeitskräfte« führten; die Wyatt-Studie kam zu dem Ergebnis, daß »weniger als die Hälfte der Unternehmen ihr Ziel bei der Kostensenkung erreichte; weniger als ein Drittel steigerte die Gewinne«, weniger als ein Viertel steigerte seine Produktivität. Die Gründe für dieses Scheitern erklären sich zum Teil von selbst: Arbeitsmoral und Motivation der Arbeitskräfte sanken im Laufe der verschiedenen Entlassungswellen rapide ab. Die verbliebenen Arbeiter warteten eher auf den nächsten Axthieb, als ihren Sieg im Konkurrenzkampf üder die Gefeuerten zu genießen.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

154: Reorganisierung von Institutionen und der Markt

Ineffizienz oder Desorganisation bedeuten aber nicht, daß hinter der Praxis abrupter Veränderungen keine Absicht steckt. Eine solche Reorganisierung von Institutionen sendet das Signal aus, der Wandel sei echt, und wie wir nur allzugut wissen, steigen im Laufe einer Umstrukturierung häufig die Aktien solcher Unternehmen, als sei jede Art von Wandel erstrebenswerter als eine Weiterführung des Bisherigen. Bei der Funktionsweise moderner Märkte ist das Aufbrechen von Organisationen gewinnträchtig. Es gibt für den modernen Kapitalismus jedoch noch wichtigere Gründe, entschiedenen und irreversiblen Wandel anzustreben, so unorganisiert oder unproduktiv er auch sein mag. Diese Gründe haben mit der Volatilität der Märkte zu tun. Die Unbeständigkeit der Nachfrag führt zu einem zweiten Charakteristikum der der flexiblen Wirtschaftsordnung, einer genau abgestimmten Spezialisierung der Produktion.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

155: Konzentration ohne Zentralisierung

Konzentration ohne Zentralisierung: dies ist das dritte Charakteristikum einer flexiblen Ordnung. Die Veränderungen in Netzwerken, Märkten und Produktion erlauben etwas, das wie ein Widerspruch in sich selbst klingt, die Konzentration der Macht ohne deren Zentralisierung.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

157: Kontrolle in Netzwerken

Unter anderem wird zugunsten der neuen Organisationsform der Arbeit behauptet, sie dezentralisiere die Macht, das heißt, sie gebe den Menschen auf den niedrigeren Ebenen von Unternehmen mehr Kontrolle über ihr eigenes Handeln. In bezug auf die Methoden, mit denen die alten bürokratischen Dinosaurier zerschlagen wurden, ist dieser Anspruch gewiß unrichtig. Die neuen Informationssysteme liefern der Führungsetage in Wirklichkeit ein umfassendes Bild, so daß der einzelne wenig Möglichkeiten hat, sich innerhalb des Netzwerkes zu verstecken; SIMS \[Management-Software; SS\] ersetzt die Verhandlungen, die ihn schützen konnten, da er dabei nur mit seinem unmittelbaren Vorgesetzen zu tun hatte. In ähnlicher Weise sind flachere Hierarchien und Verschlankung alles andere als dezentralisierende Verfahren. Es gibt ein Festland der Macht in der Inselgruppe flexibler Macht.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

158: Konzentration ohne Zentralisierung als Befehlskette

»Konzentration ohne Zentralisierung« ist eine Methode, Befehle innerhlab einer Struktur zu übermitteln, die nicht mehr so klar wie eine Pyramide aufgebaut ist - die institutionelle Struktur ist gewundener, nicht einfacher geworden. Aus diesem Grund ist das Wort »Entbürokratisierung« ebenso irreführend wie unelegant. In modernen Organisationen, die Konzentration ohne Zentralisierung praktizieren, ist die organisierte Macht zugleich effizient und formlos.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

159: Konzentration ohne Zentralisierung: Kontrolle

Harrison nennt dieses Netzwerk ungleicher und instabiler Beziehungen »Konzentration ohne Zentralisierung«. Die Organisation besteht aus den Verbindungen und Knoten des Netzes. Kontrolle lässt sich ausüben, indem Produktions- oder Gewinnvorgaben für eine breite Spanne von Gruppen innerhalb der Organisation gemacht werden. Jede Einheit kann dann frei entscheiden, wie sie diese Vorgaben verwirklichen will. Dies ist jedoch eine vorgegaukelte Freiheit. Flexible Organisationen setzen nur selten leicht erreichbare Ziele; gewöhnlich stehen die Einheiten unter Druzck, weit mehr zu produzieren oder zu verdienen, als in ihrer unmittelbaren Macht steht. Die Zwänge von Angebot und Nachfrage stehen selten mit diesen Zielen im Einklang; es wird von oben versucht, die Einheiten trotz dieser Grenzen immer stärker zu beanspruchen.

vgl. auch: Bennet Harrisson: Lean and Mean, 1994, S 47.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

160: Routinezeit und Lesbarkeit

Im alten Regime der Routinezeit war es in Adam Smiths Augen vollkommen klar, was ein Arbeiter jeden Tag an seiner Arbeitsstelle zu tun hatte. Im flexiblen Regime ist das, was zu tun ist, unlesbar geworden.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

161: gesellschaftliche Stellung

Objektive Messungen der gesellschaftlichen Stellung, die Europäer wirtschaftlich als Klassenzugehörigkeit verstehen, werden von Amerikanern häufiger in Hinsicht auf Rasse und Abstammung vorgenommen.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

162: Erfahrung organisieren

Wie Rico hatten die griechischen Bäcker in der italienischen Bäckerei eine Reihe bürokratischer Leitlinien entwickelt, um ihre Erfahrung langfristig zu organisieren.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

163: Schwierigkeit und Flexibilität im Produktionsprozeß

Die bei den Bäckern in Boston herrschende Ambivalenz und Verwirrung sind eine Reaktion auf diese besonderen Fähigkeiten des Computers in der flexiblen Arbeitswelt. Für keinen dieser Männer und Frauen wäre es etwas Neues, daß Widerstand und Schwierigkeit wichtige Quellen der geistigen Stimulation darstellen und daß wir erst dann gut verstehen, wenn wir uns dieses Verständnis erarbeitet haben. Aber diese Wahrheiten haben hier keinen Platz mehr. Schwierigkeit und Flexibilität sind im Produktionsprozeß der Bäckerei Gegensätze. In Augenblicken der Schwierigkeit sehen sich die Bäcker plötzlich von ihrer Arbeit ausgeschlossen -- und dies fiel auf ihr Selbstbewußtsein als Arbeiter zurück.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

164: Reichtum und Risiko

Die Risikobereitschaft wird heute nicht mehr nur Venturekapitalisten oder außerordentlich abenteuerlichen Individuen zugemutet. Das Risiko wird zu einer täglichen Notwendigkeit, welche die Masse der Menschen auf sich nehmen muss. Der Soziologe Ulrich Beck vertritt die These, »in der fortgeschrittenen Moderne \[gehe\] die gesellschaftliche Produktion von Reichtum systematisch einher mit der gesellschaftlichen Produktion von Risiken«.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

165: Risiko

Das Wort »Risiko« selbst stammt von dem italienischen Wort für »wagen«, risicare. Die Wurzel suggeriert tatsächlich eine Haltung von Bravado und Selbstsicherheit, aber das ist nicht die ganze Geschichte. Bis vor nicht allzu langer Zeit schienen Spiele, die auf Zufall und Risiko beruhten, die Götter zu versuchen. Der moderne Ausdruck »sein Schicksal herausfordern« kommt aus der griechischen Tragödie, wo Ate, die Macht des Geschicks, Männer und Frauen für die Hybris zu großer Kühnheit und Selbstsicherheit strafte. Die Römer glaubten, die Glücksgöttin Fortune bestimme, wie die Würfel fielen. In diesem von Göttern oder von Gott regierten Universum war Raum für das Wagnis, aber den Zufall gab es nicht.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

166: Risiko - Erfahrung - Information

Noch bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts versuchte man, das Risiko einfach durch den Austausch von Erfahrung und Information zu verstehen und zu vermindern; so begann etwas die Versicherungsgesellschaft Lloyds of London als Kaffeehaus, in dem Fremde schwatzten und Informationen über Schiffsrouten, das Wetter und andere Risikofaktoren austauschten. Einige der Gesprächspartner trafen später aufgrund dieser Aussagen Investitionsentscheidungen.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

167: Eingehen von Risiken

Es könnte daher scheinen, als wäre das Eingehen von Risiken weniger entmutigend, wenn es tatsächlich möglich wäre, den Traum des akademischen Strategen zu verwirklichen, nämlich Gewinne und Verluste rational zu kalkulieren und das Risiko durchschaubar zu machen. Der moderne Kapitalismus hat gewisse Risiken jedoch auf eine Art organisiert, welche diese Klarheit nicht attraktiver macht. Sie zwingt viele Menschen, beachtliche Risiken einzugehen, obwohl die Spieler wissen, daß ihre Gewinnchancen gering sind.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

168: Stellung und Rechte

Das neue Regime respektiert in der Tat nicht, daß der pure Ablauf der Zeit, der zur Ansammlung von Kenntnissen notwendig ist, einer Person Stellung und Rechte verleiht -- Wert im greifbaren Sinne; sie bewertet solche auf dem Ablauf der Zeit beruhenden Ansprüche als ein weiteres Übel des alten bürokratischen Systems, in dem die Rechte des Dienstalters die Unternehmen lähmten. Im neuen Regime zählen nur unmittelbare Fähigkeiten.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

169: Negation der Erfahrung

Wenn die Negation der Erfahrung bloß ein von oben aufgezwungenes Vorurteil wäre, so wären wir, die Menschen, mittleren Alters, einfach nur Opfer eines institutionalisierten Jugendkultes. Aber die Angst vor der Zeit hat uns tiefer geprägt. Das Vergehen der Jahre scheint nicht mehr in Würde zitierbar. Solche Überzeugungen gefährdeten unser Selbstbild, sie sind ein größeres Risiko als das des Glücksspielers.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{sennet:flexible} 'Richard Sennet' (2008) : Der flexible Mensch

263: Vertrauen im weitesten Sinne

Vertrauen im weitesten Sinne eines Zutrauens zu eigenene Erwartungen ist ein elementarer Tatbestand des sozialen Lebens. Der Mensch hat zwar in vielen Situationen die Wahl, ob er in bestimmten Hinsichten Vertrauen schenken will oder nicht. Ohne jegliches Vertrauen aber könnte er morgens sein Bett nicht verlassen. Unbestimmte Angst, lähmendes Entsetzen befielen ihn. Nicht einmal ein bestimmtes Mißtrauen könnte er formulieren und zur Grundlage defensiver Vorkehrungen machen; denn das würde voraussetzen, daß er in anderen Hinsichten vertraut. Alles wäre möglich. Solche eine unvermittelte Konfrontierung mit der äußersten Komplexität der Welt hält kein Mensch aus.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

264: die Welt als Ganzes

Denn die Welt als Ganzes, der Universalhorizont allen menschlichen Erlebens, ist nur unter dem Gesichtspunkt ihrer äußersten Komplexität ein mögliches Problem. Sie ist kein System, weil sie keine Grenzen hat. Sie ist ohne Umwelt, daher nicht bedrohbar. Selbst radikale Umwandlungen ihrer Engergieform sind nur als Geschehen in der Welt vorstellbar. Einzig in ihrer Relation zum Identischen-in-der-Welt gibt die Welt als solche ein Problem auf, und zwar durch ihre raum-zeitlich sich entfaltende Komplexität, durch die unübersehbare Fülle ihrer Wirklichkeiten und ihrer Möglichkeiten, die eine sichere Einstellung des einzelnen auf die Welt ausschließt. Unfaßbare Komplexität ist die Innenansicht der Welt, der Problemaspekt, den sie Systemen darbietet, die sich in der Welt erhalten wollen.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

265: Vertrauen in einer allgemeineren Theoriesprache

[...] Vertrauen wird, psychologisch gesehen, aus völlig verschiedenen Gründen erwiesen bzw. verweigert; und vertrauen ist in jedem Falle eine soziale Beziehung, die eigenen Gesetzlichkeiten unterliegt. Vertrauen bildet sich in einem Interaktionsfeld, das sowohl durch psychische als auch durch soziale Systembildungen beeinflußt wird und keiner von ihnen exklusiv zugeordnet werden kann. Deshalb müssen wir in eine allgemeinere Theoriesprache ausweichen, die die Begriffe System, Umwelt, Funktion und Komplexität so abstrakt verwendet, daß sie sowohl psychologisch als auch soziologisch interpretierbar sind.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

266: Komplexität

Der Begriff Komplexität muß deshalb sehr abstrakt definiert werden. Das kann geschehen im Hinblick auf eine Differenz von System und Umwelt schlechthin und im Hinblick auf das Aktualisierungspotential von Systemen. Er bezeichnet die Zahl der Möglichkeiten, die durch Systembildung ermöglicht werden. Er impliziert, daß Bedingungen (und somit Grenzen) der Möglichkeit angebbar sind, daß also Welt konstituiert ist, und zugleich daß die Welt mehr Möglichkeiten zuläßt, als Wirklichkeit werden können und in diesem Sinne »offen« strukturiert ist. Unter einem Gesichtswinkel läßt sich diese Beziehung von Welt und System als Überforderung sehen und als Bestandsgefährdung problematisieren. Das ist die Betrachtungsweise der funktionalistischen Systemtheorie. In entgegengesetzter Perspektive erscheint dasselbe Verhältnis als Aufbau einer »höheren« Ordnung von geringerer Komplexität durch Systembildung in der Welt und läßt sich als Selektionsleistung problematisieren. Das ist die Betrachtungsweise der kybernetischen Systemtheorie.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

267: Der Mensch und sein Bewusstsein der Komplexität

Für jede Art realer Systeme in der Welt, und seien es physische oder biologische Einheiten, Steine, Pflanzen oder Tiere, ist die Welt übermäßig komplex: Sie enthält mehr Möglichkeiten als die, auf die das System sich erhaltend reagieren kann. Ein System stellt sich auf eine selektiv »konstituierte« Umwelt ein und zerbricht an etwaigen Diskrepanzen zwischen Umwelt und Welt. Dem Menschen allein wird jedoch die Komplexität der Welt selbst und damit auch die Selektivität seiner Umwelt bewußt und dadurch Bezugsproblem seiner Selbsterhaltung. Er kann Welt, kann bloße Möglichkeiten, kann sein Nichtiwssen thematisch erfassen und sich selbst erkennen als jemanden, der entscheiden muß. Beides, Weltentwurf und eigene Identität, wird ihm zum Bestandteil seiner eigenen Systemstruktur und zur Verhaltensgrundlage dadurch, daß er andere Menschen erlebt, die jeweils aktuell erleben, was für ihn nur Möglichkeit ist, ihm also Welt vermitteln, und die zugleich ihn als Objekt identifizieren, so daß er ihre Sichtweite übernehmen und sich selbst identifizieren kann.

Sennet; Organisationstheorie; Organisationssoziologie; Flexibilität; Organisationswandel; Verantwortung; Immaterielle Arbeit; ;

{Luhmann:Vertrauen} 'Niklas Luhmann' (2000) : Vertrauen

92: Spannweite

\begin{equation}x\sb{max}-x\sb{min}\end{equation}

Statistik; Spannweite; ;

{} '' () :

5: Computer und natürliche Sprache

Das Problem der visuellen Wahrnehmung durch Computer ist beispielsweise in vieler Hinsicht prinzipiell dasselbe wie das maschinelle Verstehen natürlicher Sprachen. Wie immer auch die Maschine konstruiert ist, um aus ihrer Umwelt Informationen zu beziehen, sie muß diese in gewisser Weise »verstehen«; d.h. der Computer muß irgendwie in der Lage sein, den semantischen Gehalt der Botschaften zu erfassen, die ihn erreichen, zum Teil aus deren rein syntaktischer Struktur.

Problem; Weizenbaum; Sprache!natürliche; Kontext; Übersetzung;

{weizenbaum-macht} 'Joseph Weizenbaum' (2003) : Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

6: Computer und natürliche Sprache

Aber für das eingeschworene Mitglied der künstlichen Intelligentsia ist es überflüssig, einen expliziten Grund dafür anzugeben, am Problem zu arbeiten, wie ein Computer natürliche Sprachen verstehen kann. Die Fähigkeit des Menschen, Symbole zu manipulieren, die bloße Möglichkeit zu denken, ist unentwirrbar mit seinen sprachlichen Fähigkeiten verwoben. Jede Neuschöpfung des Menschen in Form einer Maschine muß deshalb diese wesentlichste unter den Eigenschaften berücksichtigen, die ihn als Menschen charakterisieren.

Problem; Weizenbaum; Sprache!natürliche; Kontext; Übersetzung;

{weizenbaum-macht} 'Joseph Weizenbaum' (2003) : Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

241: Sprachlicher Bereich

Immer wenn ein Beobachter die Interaktionen zwischen zweien oder mehreren Organismen so beschreibt, als würde die Bedeutung, die er den Interaktionen zuschreibt, den Verlauf dieser Interaktionen bestimmen, gibt der Beobachter eine semantische Beschreibung. Als sprachlich bezeichnen wir ein ontogenetisches kommunikatives Verhalten (d.h. ein Verhalten, das in der ontogenetischen Strukturkopplung von Organismen entsteht), welches ein Beobachter semantisch beschreiben kann. Als sprachlichen Bereich eines Organismus bezeichnen wir den Bereich all seiner sprachlichen Verhaltensweisen. Die sprachlichen Bereiche sind im allgemeinen variabel und verändern sich im Lauf der Ontogenese der sie erzeugenden Organismen.

Problem; Weizenbaum; Sprache!natürliche; Kontext; Übersetzung;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

242: Sprache

Wir operieren in der Sprache, wenn ein Beobachter feststellen kann, daß die Objekte unserer sprachlichen Unterscheidungen Elemente unseres sprachlichen Bereiches sind. Sprache ist ein fortdauernder Prozeß, der aus dem In-der-Sprache-Sein besteht und nicht in Isolierten Verhaltenseinheiten.

Problem; Weizenbaum; Sprache!natürliche; Kontext; Übersetzung;

{Maturana:Baum} 'Humberto Maturana and Francisco Varela' (2009) : Der Baum der Erkenntnis

5: Computer und natürliche Sprache

Das Problem der visuellen Wahrnehmung durch Computer ist beispielsweise in vieler Hinsicht prinzipiell dasselbe wie das maschinelle Verstehen natürlicher Sprachen. Wie immer auch die Maschine konstruiert ist, um aus ihrer Umwelt Informationen zu beziehen, sie muß diese in gewisser Weise »verstehen«; d.h. der Computer muß irgendwie in der Lage sein, den semantischen Gehalt der Botschaften zu erfassen, die ihn erreichen, zum Teil aus deren rein syntaktischer Struktur.

Problem; Weizenbaum; Sprache!natürliche; Kontext; Übersetzung;

{weizenbaum-macht} 'Joseph Weizenbaum' (2003) : Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

6: Computer und natürliche Sprache

Aber für das eingeschworene Mitglied der künstlichen Intelligentsia ist es überflüssig, einen expliziten Grund dafür anzugeben, am Problem zu arbeiten, wie ein Computer natürliche Sprachen verstehen kann. Die Fähigkeit des Menschen, Symbole zu manipulieren, die bloße Möglichkeit zu denken, ist unentwirrbar mit seinen sprachlichen Fähigkeiten verwoben. Jede Neuschöpfung des Menschen in Form einer Maschine muß deshalb diese wesentlichste unter den Eigenschaften berücksichtigen, die ihn als Menschen charakterisieren.

Problem; Weizenbaum; Sprache!natürliche; Kontext; Übersetzung;

{weizenbaum-macht} 'Joseph Weizenbaum' (2003) : Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

39: Bürokratieansatz: Akzeptanz der Herrschaft

Akzeptanz der Herrschaft *[ [menschliches Handeln ist interessengeleitet zur Deckung eigener ideeller oder materielle Interessen] [zweckrational: Ziel-Mittel-Einsatz] [*[regelgerechte Amtsführung sichert Einkommen]]* [wertrational: Eigenwert (Kultur, Sozialisation] [*[legitime Ordnung erfordert Gehorsam]]* [affektisch: durch Gefühle bestimmt] [*[Freude an der Arbeit (s. intrinsische Motivation)]]* [Tradition: gewohnheitsbestimmt] [Anerkennung der Tradition] ]* ]

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{wug1} 'Max Weber' (1947) : Wirtschaft und Gesellschaft

55: Bürokratieansatz: Kennzeichen

Kennzeichen: *[ [geschultes Personal verfügt über Fachwissen und erwirbt spezifisches Dienstwissen] [spezielle Sachmittel steigern Effizienz] [Amtsführung schützt vor Willkürakten] [zuverlässige Ordnung führt zu regelmäßigem, vorhersagbarem Verhalten führt zu Stabilität] [Arbeit ohne »Liebe und Enthusiasmus«] ]*

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{wug1} 'Max Weber' (1947) : Wirtschaft und Gesellschaft

56: Bürokratieansatz: Nachteile

Nachteile *[ [»Gehäuse der Hörigkeit«] [formale Herrschaft lässt Apparat tadellos funktionieren (vgl. Reichsbahn, Milgram, Zimbardo)] [schwierige Kontrolle, Fachmann weiß mehr als Nicht-Fachmann, Geheimhaltung durch Bürokraten] [keine Eigenverantwortung, eigene Ideen oder selbständige Entschlüsse] [Staat: Vorrang des Gesetzes und Vorbehalt des Gesetzes führt zu starren Gesetzen] ]*

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{wug1} 'Max Weber' (1947) : Wirtschaft und Gesellschaft

283: Was ist Komplexität?

Von der Komplexität eines Systems spricht man, wenn es eine grosse Anzahl von Elementen aufweist, die in einer grossen Zahl von Beziehungen zueinander stehen können, die verschiedenartig sind und deren Zahl von Verschiedenartigkeit zeitlichen Schwankungen unterworfen sind. Komplexität bedeutet, dass nur selektive Verknüpfungen zwischen den Elementen eines Systems unmöglich sind. Das System setzt sich selbst unter einen Selektionszwang. Die Selektionen sind kontingent, das heißt, auch anders möglich. Was jeweils möglich ist, hängt stark von den jeweils vorangegangenen Zuständen ab. Komplexität ist reduzierbar und steigerbar. Durch den Doppelprozeß der Reduktion und Steigerung setzt sich ein System von seiner Umwelt. Die Umwelt limitiert Möglichkeiten der Reduktion und Steigerung. Wie immer ein System seine Komplexität reduziert und steigert, es bleibt an die Umwelt strukturell gekoppelt. Diese strukturelle Kopplung etwa über den Austausch von Materie und Energie, über Kommunikation, über die Teilnahme an Welt ist die Stabilitätsbedingung des Systems.

Bürokratieansatz; Dienstwissen; Effizienz; Eigenverantwortung; Fachwissen; Handeln; Herrschaft; Weber; Milgram; Motivation; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Stabilität; Verhalten!vorhersagen; Zimbardo;

{Baecker:Komplexitaet} 'Dirk Baecker' () : Fehldiagnose überkomplexität

91: empirische Standardabweichung

\begin{equation}S_x=\sqrt{S\sp{2}\sb{x}}=\sqrt{\frac{1}{n-1}\sum\limits_{i=1}{n}(x_i-\overline{x})^2}\end{equation}

Für zweidimensionale Variablen getrennt berechnen.

Standardabweichung; Statistik; ;

{} '' () :

44: Prüfung von Kausalhypothesen im Experiment

»Soll im Experiment eine Kausalhypothese geprüft werden, müssen die in ihr vorkommenden (theoretischen) Begriffe in beobachtbare Variablen »übersetzt« werden. Fehler bei dieser »Operationalisierung« beeinträchtigen die »Variablenvalidität« der Untersuchung (Teil 2). Ob mit Hilfe eines Experiments überhaupt Aussagen über Ursachen möglich sind, hängt von seiner »internen Validität« ab (Teil 3). Inwieweit ein Experiment eine Prüfung für die betrachtete Kausalhypothese ist, wird auch dadurch beeinflußt, mit welchen Personen und in welcher Situation es durchgeführt wird. Diese in ihrer Bedeutung für die wissenschaftliche Theorienbildung häufig unterschätzte »Populations- und Situationsvalidität« wird im Teil 4 besprochen. Die bisher erwähnten Aspekte der experimentellen Validität können sich in verschiedener Weise gegenseitig beeinflussen, und zwar je nach Art der geprüften Hypothese fördernd oder hemmend (Teil 5). Im Teil 6 zeigen wir, daß über die Gültigkeit einer wissenschaftlichen Hypothese entschieden werden kann, indem über die Gültigkeit von aus ihr abgeleiteten statistischen Hypothesen entschieden wird. Diese Entscheidung erfolgt mit Hilfe von Signifikanztests (Teil 7). Die wichtigsten Fehler, die dabei gemacht werden können und die dann die »statistische Validität« des Experiments herabsetzen, besprechen wir im Teil 8. Dabei werden sich wesentliche Hinweise für die Auswahl derjenigen Versuchspläne und Auswertungsmethoden ergeben, die für ein bestimmtes Experiment wahrscheinlich am besten geeignet sind. Auf zwei Aspekte der statistischen Validität gehen wir in den Teilen 9 und 10 besonders ein: auf Maße für die Größe des »experimentellen Effekts« und auf die begründete Wahl des Stichprobenumfangs. Eine auf diesen Überlegungen basierende Planungs- und Entscheidungsstrategie stellen wir im Teil 11 dar. «

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{hager:experimente_psy} 'Willi Hager and Rainer Westermann' (1983) : Planung und Auswertung von Experimenten

60: Nominalskala

Bei der sog. Nominalskala wird nur eine umkehrbar eindeutige Zuordnung der beobachteten Objekte in den Klassen gefordert. Deren Bezeichnung durch Zahlen ist willkürlich und beliebig transformierbar, soweit dabei keine Klassen zusammengelegt oder auseinandergezogen werden. Beispiele für eine ,,Nominalskalierung“ sind etwa Postleitzahlen, Telefonnummern oder die Kennzeichnung von Fußballspielern mit Nummern auf dem Rücken.

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

61: Ordinal- oder Rangskala

»Bei der Ordinal- oder Rangskala wird die größer/kleiner-Relation der Zahlen mitbenutzt; zulässig sind alle Transformationen, bei denen die Rangordnung erhalten bleibt, also alle monotonen Transformationen. Dabei ist zwar sichergestellt, daß einer größeren Zahl auch eine stärkere Ausprägung der dadurch repräsentierten Eigenschaft des Objekts entspricht, aber keineswegs, ob etwa beispielsweise den gleichen Abständen 3 - 2 = 2 - 1 zwischen den Zahlen 1,2 und 3 auch gleiche Unterschiede in der Ausprägung der dadurch repräsentierten Eigenschaft der Objekte entsprechen.«

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

62: Skalenniveau

Ziel des Forschers ist es in der Regel, ein möglichst hohes Skalenniveau zu erreichen, um in seinen Aussagen über die durch die Zahlen abgebildeten Objekte möglichst viele Relationen der Zahlen benutzen zu können.

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

63: Intervallskala;Verhältnisskala

Dies ist jedoch bei der Intervallskala sichergestellt, der nächst höheren in der Hierarchie der Skalen. Hier kann man Aussagen über Abstände zwischen den abgebildeten Objekten machen. Das Fullerton/Cattell-Prinzip beispielsweise, das Distanzen zwischen Reizen durch die relative Häufigkeit ihrer Beobachtung definiert, legt eine solche Intervallskala fest. Die aufgrund von Intervallskalen gemachten Aussagen über die Objekte sind invariant gegenüber linearen Transformationen der die Objekte repräsentierenden Zahlen.

Da der Nullpunkt einer solchen Intervall-Skala nicht festgelegt ist, können aufgrund dieser Zuordnungen immer noch keine Aussagen über Verhältnisse gemacht werden (wie z.B. ,, doppelt so stark ausgeprägt“ o.ä.). Dies ist erst bei der Verhältnisskala der Fall, bei der nur proportionale Transformationen zulässig sind.

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

64: absolute Skala

Bei der absoluten Skala schließlich sind gar keine Transformationen mehr zulässig; dafür können dann auch alle Eigenschaften und Relationen der Zahlen zu Aussagen über die repräsentierten Objekte herangezogen werden.

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

65: Erkenntnisgewinn in der klassischen Statistik

In der sog. klassischen Statistik [...] haben wir es mit folgender Vorgehensweise bei der Gewinnung oder Bestätigung neuer Erkenntnisse zu tun:

Der Forscher hat zunächst eine Hypothese, eine Aussage, die in bestimmter Weise seine Vorstellung von dem beobachteten Sachverhalt widerspiegelt oder abbildet. Es ist dabei formal zunächst unerheblich, woher diese Hypothese kommt; wichtig ist hier nur, daß sie eine Aussage über einen Sachverhalt macht, dessen Beobachtung unter den gegenwärtigen Bedingungen der Untersuchung prinzipiell möglich sein müßte.

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{wendt:experimente_psy} 'Dirk Wendt' (1983) : Statistische Entscheidungstheorie und Bayes-Statistik

91: empirische Standardabweichung

\begin{equation}S_x=\sqrt{S\sp{2}\sb{x}}=\sqrt{\frac{1}{n-1}\sum\limits_{i=1}{n}(x_i-\overline{x})^2}\end{equation}

Für zweidimensionale Variablen getrennt berechnen.

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{} '' () :

92: Spannweite

\begin{equation}x\sb{max}-x\sb{min}\end{equation}

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{} '' () :

93: Variationskoeffizent

Einheitenlos, Vergleichbarkeit unterschiedlicher Streuungen\\ \begin{equation}K=\sqrt{\frac{S\sp{2}\sb{x}}{\overline{x}^2}}= \sqrt{\frac{1}{n-1}\sum\limits_{i=1}{n}(\frac{x_i}{\overline{x}}-1)^2} \end{equation}

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{} '' () :

94: Z-Transformation

\begin{equation}z_i=\frac{x_i-\overline{x}}{S_x}\end{equation} \begin{equation}\overline{z}=\sum\limits_{i=1}{n}\frac{x_i-\overline{x}}{S_x}=0 \end{equation} \begin{equation}S_z=1\end{equation}

$ $\begin{align} F(x) &= \frac 1{\sigma \cdot \sqrt{2\pi}} \cdot \int_{-\infty}^x \mathrm e^{-\frac 12 \cdot \left( \frac{t-\mu}{\sigma}\right)^2} \mathrm dt\ &= \frac 1{\sigma \cdot \sqrt{2\pi}} \cdot \int_{\frac{-\infty-\mu}\sigma}^{\frac{x-\mu}\sigma} \mathrm e^{-\frac 12 u^2} \mathrm du \cdot \sigma\ &= \frac 1{\sqrt{2\pi}} \cdot \int_{-\infty}^{\frac{x-\mu}\sigma} \mathrm e^{-\frac 12 u^2} \mathrm du\ &= \Phi \left(\frac{x-\mu}{\sigma}\right) \end{align}$ $

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{} '' () :

95: empirische Kovarianz

Maßzahl für den Zusammenhang zweier statistischer Merkmale

\begin{equation} S\sb{xy}=\frac{1}{n-1} \sum\limits_{i=1}{n}[(x_i-\overline{x})(y_i-\overline{y})] \end{equation}

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{} '' () :

96: empirischer Korrelationskoeffizient

Maß für den Grad der linearen Abhängigkeit \begin{equation} r\sb{xy}=\frac{S\sb{xy}}{S_xS_y} \end{equation}

Korrelationsmatrix \begin{equation} \begin{matrix} & v_1 & v_2 & v_3 & v_4 \ v_1 & 1 & r\sb{v_1 v_2} & r\sb{v_1 v_3} & r\sb{v_1 v_4}\ v_2 & r\sb{v_2 v_1} & 1 & r\sb{v_2 v_3} &r\sb{v_2 v_4}\ v_3 & r\sb{v_3 v_1} & r\sb{v_3 v_2} & 1 & r\sb{v_3 v_4}\ v_4 & r\sb{v_4 v_2} & r\sb{v_4 v_3} & r\sb{v_2 v_4} & 1\ \end{matrix}\ \end{equation}

\begin{equation} r\sb{v_n v_m} = r\sb{v_m v_n} \end{equation}

\begin{equation} r\sb{v_n v_n} = 1 \end{equation}

Kausalhypothese; Experiment; Statistik; Fehler; Untersuchungsfehler; Entscheidung; Signifikanz;

{} '' () :

40: Systemtheorie

Die Systemtheorie ist ein interdisziplinäres Erkenntnismodell, in dem Systeme zur Beschreibung und Erklärung unterschiedlich komplexer Phänomene herangezogen werden. Die Analyse von Strukturen und Funktionen soll häufig Vorhersagen über das Systemverhalten erlauben.

Erkenntnismodell; Informationstheorie; Kommunikation; Kybernetik; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Phänomenbeschreibung; Rückkopplung; Shannon; Steuerung; Strukturanalyse; Systemlehre; Systemverhalten; Systemverhalten!vorhersagen; Weaver;

{wiki:systemtheorie} 'Wikipedia' (2008) : Systemtheorie

Wikipedia{} Die freie Enzyklopädie
52: Modell der elaborierten Steuerung des Sozialverhaltens

1[ [Analyse der eigenen Situation:
Das Individuum müsse seine eigenen Ziele festlegen. Diese können kurzfristig oder langfristig sein und nebeneinander existieren. Daneben müssen neben den eigenen Zielen aber auch die Anforderungen der sozialen Umwelt beachtet werden. Dies führe zu einer komplexen Situation, denn oftmals seien die eigenen Ziele nicht deckungsgleich mit den Erwartungen der Umwelt. Oftmals seien nicht einmal die Erwartungen anderer Beteiligter deckungsgleich. Daher sei eine Abwägung bzw. Priorisierung der Ziele und Erwartungen notwendig.] [Analyse der Verhaltensoptionen:
Aufgrund der vorher festgelegten und priorisierten eigenen Ziele und den Anforderungen der Umwelt müssen die möglichen Verhaltensoptionen durchdacht werden.] [Umsetzung des ausgewählten Verhaltens:
In dieser Phase werden die vorher durchdachten Optionen durch konkrete Handlungen umgesetzt. Daher komme es hier darauf an, Kompetenzen konkret in Handlung umzuwandeln. Die Ausführung der Handlung kann hier an mangelnden Kompetenzen scheitern.] [Analyse der Konsequenzen:
Nach der Handlung müssen die Konsequenzen analysiert werden. Das heißt, der Soll-Zustand (Erreichung der Ziele) wird mit dem Ist-Zustand abgeglichen. Diese Phase kann je nach Zielart (kurzfristige vs. langfristige) entsprechend dauern. Sind bestimmte Ziele nicht erreicht würden, werden diese mit Schritt 1. beginnend neu untersucht und entsprechend nachgesteuert.] ]1

Erkenntnismodell; Informationstheorie; Kommunikation; Kybernetik; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Phänomenbeschreibung; Rückkopplung; Shannon; Steuerung; Strukturanalyse; Systemlehre; Systemverhalten; Systemverhalten!vorhersagen; Weaver;

{sokoentw} 'Uwe Peter Kanning' (2007) : Soziale Kompetenzen in der Personalentwicklung

53: Coaching

Coaching sei »gleichberechtigte, partnerschaftliche Zusammenarbeit eines Prozessberaters mit einem Klienten. Der Klient beauftrag den Berater ihm behilflich zu sein. [...] Die Klienten sollen durch die gemeinsame Arbeit an Klarheit, Handlungs- und Bewältigungskompetenz gewinnen. Coaching ist keine Wissenschaft, sondern eine handlungsorientierte hilfreiche Interaktion.«

Erkenntnismodell; Informationstheorie; Kommunikation; Kybernetik; Ordnung; Organisation; Organisationstheorie; Phänomenbeschreibung; Rückkopplung; Shannon; Steuerung; Strukturanalyse; Systemlehre; Systemverhalten; Systemverhalten!vorhersagen; Weaver;

{migge} 'Björn Migge' (2005) : Handbuch Coaching und Beratung